Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 282
(PDF, 209 MB)
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282 Psychische fetudien. XXXX. Jahigang. 5. Heft. (Mai 1913.)

in die Evangelien eindrangen, nachdem sie längst entstanden
waren wie z. B. in der Palaeographie spätere Generationen
die Handschriften eines Autors längst vor ihnen korrigierten,
d. h. naiv seine Lesarten durch diejenigen ersetzten, welche die
Sprache ihrer eigenen Zeit aufwies, wenn sie auch noch so
sehr von der Sprache jenes Autors verschieden sein mochten.
Aber auch nach Abzug dieser sekundären Zutaten (Interpolationen
) sind wir weit davon, uns ein sicheres Bild von

i'enen Ereignissen bilden zu können, wie die Widersprüche
>eweisen, denen wir auf Schritt und Tritt in den Evangelien
begegnen. Der historische Bericht muß unsicher sein, da
er zum großen Teile auf mündlicher T5herlieferung beruht
(auch das älteste Evangelium ist nicht vor 70 n. Chr. anzusetzen)
und sich im Gedächtnis derer, die diese Überlieferung trugen,
manche Änderungen eingestellt haben mußten, wie die psychologische
Erfahrung lehrt, Änderungen und Erweiterungen
je nach dem Interessenkreis, in dem diese Uberlieferung
fortgepflanzt wurde. Davon werden am wenigsten die Gleichnisse
und Reden Jesu betroffen worden sein, da diese sich
in dem Gedächtnisse am tiefsten einprägen mußten, und es
ist mit Recht darauf hingewiesen worden, daß das Gedächtnis
jener Zeiten ein ungleich frischeres als das unsere sein mußte,
das mit dem „Wissensqualmtf unserer ganzen Kultur beladen
vie] eher Gefahr gelaufen sein würde, jene Berichte mit
Fremdem und Eigenem zu untermischen.

(Fortsetzung folgt.;

Mancherlei Inkorrektheit,

Von Dr. med., phil., scient. et lit Eduard Reich
zu La Panne-Bains in Belgien.

s i.

Im ganzen großen Weltenall gibt es nicht zwei Wesen,
die in Seele und Organisation durchaus miteinander übereinstimmen
; demnach ist es auch nicht zu erwarten, daß deren
Meinungen die nämlichen seien. Die Tatsächlichkeit quantitativer
Verschiedenheit ihrer Denkungen, Fühlungen und
Wollungen bringt die Geschöpfe, wenn sie nicht temperierten
Temperamentes sind, oft feindselig an einander und erzeugt
den Wahn der Verfolgung. Der Gute und Weise
verfolgt nicht, sondern ist duldsam und liebenswürdig, verzeiht
dem dummen, rohen und boshaften Beleidiger, und
macht weder Umtriebe, noch beteiligt er sich an Quertreibereien
, Verläumdungen, Lästerungen und anderen elenden
Ausübungen. Aber, die Menge der Guten und Weisen ist


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