Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 287
(PDF, 209 MB)
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Maier: In Sachen von Dr. Rudolf Steiner. 287

Steiner neulich in Tübingen gehaltenen Vortrag empfangen
haben, ein durchweg günstiger gewesen zu sein
scheint. Sie hatten bis dahin von diesem vielgenannten
Theosophen eine wenig gute Meinung gehabt, beeinflußt,
wie Sie waren, durch müssiges Gerede über ihn und durch
das Pamphlet des Antitheosophen Hans Freimark.
Daß Dr. Steiner gerade das durchaus nicht ist, was Frei-
mark dreist von ihm behauptet hat, daß er weder Charla-
tan, noch Poseur ist, das scheint nach jenem Vortrag
glücklicherweise auch für Sie festzustehen. Ja es geht sogar
aus Ihrem kurzen Vortragsbericht hervor, daß Sie von
dem Redner nicht bloß einen im allgemeinen recht vorteilhaften
, sondern sogar einen ausnehmend packenden, tiefgehenden
und sympathischen Eindruck gewonnen haben,
einen Eindruck, wie ihn nur ein mit ungewöhnlich reichen
Kenntnissen und guter Rednergabe ausgerüsteter Redner
hervorzurufen imstande ist.

Unter diesem Eindruck stehen nun Dr. Steiners
Freunde schon seit Jahren, ja diese stehen sogar unter
dem ganz bestimmten Eindruck, daß Steiner Fähigkeiten
besitzt, die unter den heute lebenden Menschen nur äußerst
wenige besitzen, nämlich sogenannte übersinnliche Fähigkeiten
, die es ihm ermöglichen, in die höheren geistigen
Welten, also in die Region des Ubersinnlichen oder
Okkulten, forschend einzudringen. Je näher man Bekanntschaft
macht mit der ganz eigenartigen Persönlichkeit
dieses Mannes, umsomehr befestigt sich die Uberzeugung,
daß sich in dieser Persönlichkeif das verbirgt, was* d/n
berufenen okkulten Forscher ausmacht. Soweit über das
rein Persönliche.

Nun hängt aber davon, ob man mit Dr. Steiner's
Schriften genauer bekannt ist oder nicht, natürlich auch
ab, ob man diesen ungemein produktiven Autor richtig
einschätzt oder nicht. Sie, geehrter Herr Professor, würden
sich sicher nicht dazu verstiegen haben, in ihrer Fußnote
S. 236 des Aprilheftes die Bemerkung zu machen:
„Buddha, Christus und Robespierre sollen nach
Steiner Inkarnationen derselben Seele sein," wenn Sie die

ganz abgesehen davon, daß mir leider die übersinnliche Befähigung
zum tiefeien Eindringen in die Geheimnisse einer durch Intuition
zu erreichenden Offenbarungsweit abzugehen scheint, einfach die
Zeit und, wenn man in seinen Entwiekelungsperioden, wie ein
Chamäleon, nicht nur in verschiedenen, sondern in geradezu entgegengesetzten
Farben schillert, so ist es dem unbefangenen
Kritiker schwer, dem Betreffenden gerecht zu werden und mit Erfolg
beizukommen. Mai er.


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