Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 288
(PDF, 209 MB)
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288 Psychische Studien. XXXX. Jahrgang. 5. Heft (Mai 1913.

Ihnen im Sommer 1912 von Hofrat Max Seiling zugesandte
kleine Schrift: „Theosophie und Christentum*, in der
Steiners Stellung zum Christusproblem deutlich auseinandergesetzt
wird, wirklich gelesen hätten. Wären Sie
darüber informiert, welch erhabene Mission in der Entwicklung
der Menschheit nach Steiner's Auffassung dem
Christus Jesus zufällt, dann wäre Ihnen eine solche Bemerkung
gewiß nicht entschlüpft, die ja die Steiner'sche
Auffassung geradezu auf den Kopf stellt.

Wenn man über die Schriften dieses Mannes zu einem
gerechten Urteil gelangen will, dann muß man doch auch
die Zeit ihrer Entstehung berücksichtigen, man muß
zwischen denen seiner früheren Periode, ehe er sich der
theosophischen Bewegung angeschlossen hat, und denen
späterer Zeit unterscheiden. Ehe Steiner Okkultist und
Theosoph wurde, vertrat er als Philosoph den Standpunkt
des Monismus. So ist er z. B. in der 1895 erschienenen
„Philosophie der Freiheit44 noch ganz Monist. Es ist dies
eine Schrift, die Neokantianern allerdings wenig zusagen
wird, denn sie sucht Kant's erkenntnistheoretischen „Ding
an sich* - Begriff zu beseitigen. Steiner's Beziehungen zu
Hacke 1, dem er eine seiner älteren philosophischen
Arbeiten gewidmet hat, stammen natürlich auch aus jener
vortheosophischen Entwickelungsperiode. Mit seinem Eintritt
in die theosophische Bewegung erfolgte dann sein
Umschwung vom Monisten zum Mystiker und Okkultisten.
Die Schriften dieser späteren Periode zeigen deutlich eine
Entwickelung des Verfassers nach einer okkulten Vertiefung
hin, nach der bis dahin latent gebliebenen Erkenntnis
höherer, hinter der physischen Welt liegender übersinnlicher
Welten. Diese Wandlung zeigt sich besonders
deutlich in den zahlreichen Aufsätzen, die Steiner in der
von ihm vom Jahre 1893 an längere Zeit herausgegebenen
Zeitschrift „Luzifer" veröffentlichte. Ich erinnere nur an
die Artikelserie: „Wie erlangt man Erkenntnisse höherer
Welten ?*' Als gereifter Okkultist tritt uns Steiner dann
in seinem 1904 erschienenen Buch: „Theosophie* entgegen,
das gegenwärtig in der vierten Ausgabe vorliegt. Nur der
kann ein solches Buch schreiben, der selbst solche Erkenntnisse
höherer Welten besitzt, und diese kann man sich
doch nur dadurch erwerben, daß man selbst eine okkulte
Entwickelung durchmacht und sich so die Einweihung in
die Geheimnisse der okkulten Welt verschafft.

Die heutigen Gegner des Okkultismus bestreiten das
Vorhandensein von all den Kräften und Fähigkeiten, die
der geschulte Okkultist zu seiner Forschung verwendet.


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