Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 297
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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Maier: In Sachen von Dr. Rudolf Steiner. 297

Wesen der Dinge anerkennt, und mit Häckel alles so als
vollkommen seiend hinnimmt, wie es den Sinnen sich darbietet
. Irgendwelche Grenzen des Erkennens weist er in
der „Philosophie der Freiheit" zurück *) Alle3 Metaphysische
wird in diesem Buche (1894), in dem der Verfasser
noch ganz stolz ist, sich als HäckePschen Monisten zu
fühlen, abgelehnt. „Der Monismus lehnt es ab, die letzten
Gründe für die dem Wahrnehmen und Denken vorliegende
Welt außerhalb derselben zu suchen* (S. 233). Das
wäre ein guter Satz, wenn er bedeuten sollte, daß wir diese
letzten Gründe tief innerhalb der Natur zu suchen haben;
aber für Steiner scheint nur das wahr, was wir heute oder
morgen in der Zeit von der Natur erkennen. Seinen Gott
bläst er vor sich hin wie Tabaksrauch aus der Pfeife: „Das
gemeinsame Urwesen, das alle Menschen durchdringt, ergreift
der Mensch in seinem Denken. Das mit dem
Gedankeninhalt erfüllte Leben in der Wirklichkeit
ist zugleich das Leben in Gott. Die We 11 ist Gott. Das
Jenseits beruht auf einem Mißverständnis derer, die glauben,
daß das Diesseits den Grund seines Bestandes nicht in sich
hat* usw. (S. 239). So verfliegen Gott und Jenseits wie
der Rauch in der Luft. Nachher ist das in Bezug auf das
Jenseits anders geworden und Mystik soll sich mit dem
HäckePschen Monismus reimen, was zu vollbringen wirklich
nicht leicht ist und worüber wohl niemand mehr lacht, als
Ernst Häckel. Daß in ernster Weise von Steiner nachher
der G o 11 e s b e g r i f f aufgestellt worden wäre, ist
uns unbekannt. Ist die Welt Gott und nicht die Weltseele ? —
Wenn nun aber die Zweijesusknabengeschichte
noch immer für .möglich« ausgegeben wird, so möchten wir
die allzu Leichtgläubigen doch bitten, nur einmal über die
folgenden Fragen sich zu besinnen: Der erste Jesusknabe
hatte ja doch als sich inkarnierenden Geist Zoroaster. Als
dieser nun plötzlich der Lust nachgab, in den anderen Knaben
hinüberzuspringen, fiel der erste 12jährige Jesusknabe da
stracks tot um ? Das mußte er doch wohl, wenn Zoroaster
sein Ich ausgemacht hatte! Und der andere Jesusknabe, den
„die Eltern nicht wiedererkannten", hatte doch bereits sein
eigenes Ich; — wurde das von Zoroaster, als er sich in ihm
inkarnierte, flugs hinausgeworfen ? Hatte sich Zoroaster so
schlecht in dem ersten Jesusknaben inkarniert, daß es ihm

*) Über seine Herabsetzung Kant's, voll des gröbsten Mißverständnisses
, vergJ. seine „Philosophie und Theosophie* (Berlin
1908), 8. 30 fr., wo er — horribile dictu! — sagt, daß Kant sieh ein
„Ding an sich*, für das dieser geradezu einen „mystischen
Verstand* xordert, mir materiell (!) vorstellen könne.

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