Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 298
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1913/0302
298 Psychische Studien. XXXX. Jahrgang. 5. Heft. (Mai 1913.)

da nicht mehr gefiel? In dem zweiten Knabenkörper
konnte ihn doch nichts anderes, als eben dieser Körper
locken ,a da das seelische Ich ihm allein gehörte ? Klebt
man wirklich an diesem Unsinn fest wie die Fliege am
Leimstock und glaubt man auch, daß vom einen wie vom
anderen Jesusknaben die Eltern in gleicher Weise Josef
und Maria hießen, wie es nach den Evangelien von
Matthäus und Lukas dann anzunehmen nötig Jst ?*) — Ebenso
gut könnten dann die (u. E. psychiatrisch zu beurteilenden
) Phantasien des bekannten Theosophen 8. W. Lead-
beater, der in seinem Werk: „Okkultismus in der Natur"
versichert, in seinem Astralleib wiederholt auf dem Planeten
Mars gewesen zu sein und dessen Landschaften, Bewohner
etc. aufs genaueste beschreibt, den Anspruch erheben,
wissenschaftlich ernst genommen zu werden!

Doch genug hiervon! Wir glauben, im Widerstreit der
entgegengesetzten Anschauungen unseren persönlichen
Standpunkt hiermit nochmals klargelegt und dem Leser ein
eigenes Urteil ermöglicht zu haben. Dr. Fr. Mai er.

Der sechste Sinn.*")

Professor Cyon, ein russischer Physiologe, veröffentlichte
jüngst ein interessantes Werk, in dem er den Beweis

*) Nachträglich wurde ich von dem verehriichen Leiter der in
Tübingen neu gegründeten Ortsgruppe der ,,Anthroposophischen
Gesellschaft" mündlich darauf aufmerksam gemacht, daß die besagte
Theorie Stemels durch ein in Mailand entdecktes altes Gemälde
, das die beiden Jesusknaben zusammen darstelle, (ähnlich wie
eine von Steiner hellseherisch erlangte Kometentheorie) gewissermaßen
eine Bestätigung „a posteriori* erhalten habe. Wenn auch
dies — falls es sich dabei nicht um eine Verwechslung mit dem
Johannesknaben handelt — selbstredend nur beweisen würde, daß
schon der betreffende Maler von sich aus zu einer ähnlichen Vorstellung
gelangt war, so wären wir einem unserer theosophischen
Mitarbeiter für einen exakten Berieht über eine derartige, psychologisch
immerhin interessante Tatsache aufrichtig dankbar gewesen.
Jedenfalls wäre eine solche Mitteilung für unsere Leser wertvoller gewesen
, als eine leidenschaftliche Polemik, wie man sie sonst nur bei
fanatischen Dogmatikern fiudet, die schimpfen, anstatt zu belehren und
zu beweisen. Den guten Willen, der Bedeutung des Herrn Dr.
Bteiner für die „Geisteswissenschaft* gerecht zu werden, glaubte ich
mit meirem Beferat über seinen Vortrag gezeigt zu haben und habe
von Anfang an nicht „gewissenlos", sondern vielmehr optima fide*
gehandelt. (Vergl auch die Bücherbesprechungen Paungarten und
Gumppenberg in diesem Heft!) M.

**) Obschon wir die Experimentiermethode des als Gehirn-
physiolog berühmten Verfassers, eines der berüchtigtesten Vivi-
sektoren, vom moralischen Gesichtspunkt entschieden verwerfen,
entlehnen wir obigen Artikel wegen seines wissenschaftlichen
Interesses den ,,Linzer Mitteilungen". — Red.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1913/0302