Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 301
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1913/0305
Kurze Notizen.

301

Winkel von 45 Grad geneigtes Brett gestellt und konnten
weder aufwärts, noch abwärts laufen. Es fehlen ihnen eben
die im inneren Ohr sonst befindliehen Kanäle, die als
Organe für die Vorstellung des dreidimensionalen Eaumes
gelten. Schwieriger und komplizierter sind die Gründe, die
Professor Cyon heranzieht, um im inneren Ohr auch den
Sitz des Zeitsinnes nachzuweisen. Das sogenannte Corti'sche
Organ wird von ihm als Vermittler des Sinnes für die
Begriffe der Zeit, die Empfindung und Vorstellung des
„Vorher* und „Nachher* angesehen. Die Pfeiler des
Corti'schen Organs spielen nach seiner Auffassung die Rolle
von Unterscheidungsorganen. Sie sind, wie die Saiten
eines Instrumentes auf bestimmte Eindrücke und Einwirkungen
abgestimmt, und lösen im Bewußtsein des
Menschen die Vorstellung für den Rhythmus aus, also die
Aufeinanderfolge 'von Zeitintervallen. Wenn auch Professor
Cyon durch seine Entdeckung nicht beweisen kann, warum
wir die Vorstellungen von Raum und Zeit besitzen, so hat
er doch die bisher von den Philosophen seit Kant z. B.
vertretene Ansicht, daß Raum und Zeit dem Menschen
innewohnende, sogenannte a priori - Begriffe seien, ins
Wanken gebracht. Diese fundamentalen philosophischen
Vorstellungen wären dann nichts weiter als Wirkungen,
deren Ursachen in unserer anatomischen Beschaffenheit zu
suchen sind. Niemals würden weder Raum noch Zeit für
uns existiert haben, wenn die Natur den Menschen nicht
mit Organen ausgestattet hätte, die diese Begriffe in unserer
Vorstellung wachrufen.

Kurze Notizen.

a) In der „Psychologischen Gesellschaft" zu München
sprach am 13. März er. Dr. Rudolf Allers über das
Thema: „Zur Psychologie traumhafter Delirien
und verwandter Zustände.* Das Delirium, zunächst
zu charakterisieren als eine akute halluzinatorische Psychose
oder Phase einer diese Merkmale nicht tragenden chronischen
Geisteskrankheit, ist diejenige Form psychischer Störung,
auf die die Bezeichnung des Traumhaften am häufigsten
angewendet wird; denn die Anknüpfungspunkte, die von
hier zum Traume des Normalen hinüberführen, sind zahlreiche
und berühren gerade die hervorragendsten Merkmale
dieser Psychose. Hier kann nun eingewendet werden, daß
die Bezeichnung als traumhaft mit der psychologischen
Struktur der Psychose nichts zu tun habe, sondern nur die


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1913/0305