Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 333
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Stekel: Der tiefe Brunnen

333

* Unsere Wünsche erweitern unser Eigentum ins Unendliche
. Was möchten wir nicht alles haben ? Was begehren
wir nicht?**)

Sie wollte die Einzige beim Vater sein. Sie war eifersüchtig
auf die Liebe der Schwester, der Mutter und des
Bruders. Sie war unersättlich nach Liebe. Die Strafe
Gottes war es, daß sie bei ihrem Manne nicht die Einzige
war. Die gerechte Strafe! Deshalb hatte sie ihrem Manne
die Treulosigkeit verziehen, deshalb wollte sie „ihn fassen
und zurückholen", wie es so schön im Traume heißt. Die
Liebe zum Vater mußte sie mit vielen anderen Rivalen
teilen. Es war dies die typische infantile Konstellation,
die sie immer wieder suchte und erstrebte. Diese Konstellation
war imstande, der Dichtung einige Tropfen roten
JRealitätbiutes zu borgen. Das Gesetz von der Wiederkehr
des Gleichen (Nietzsche) ist das Geheimnis der neurotischen
Schauspielerei.

Aber in dem Traume hat sie ein besonderes Verhältnis
zu Gott. Sie benimmt sich wie eine Erleuchtete.
Durch die Neurose schimmern die Spitzen des religiösen
Wahnsinns. Gott als Kaiser und Vater verschmelzen zu
einer Person.

Wir haben aber gerade an diesem Beispiele die Macht
der Symbolik kennen gelernt. Mit der Kenntnis des einen
Symbols sprangen die geheimen Türen auf, die den tiefen
Sinn des Traumes eröffnen. Ich habe hier nur Brocken
aus der Krankengeschichte mitgeteilt. Der Rest entzieht
sich aus leicht begreiflichen Gründen der Veröffentlichung.

(Schluö folgt.)

IL Abteilung.

Theoretisches und Kritisches.

Das Christusproblem mit besonderer Berücksichtigung
des Okkultismus.

Vom Kand. des höheren Lehramts Hans Hänig.
(Fortsetzung von S. 282.)

Es läßt sich also in den Reden und Gleichnissen Jesu
ein sicheres Kriterium finden, das uns gestattet, uns daran zu
halten, sofern sich nicht andere Zweifel daran einstellen.

*) Ö te k e 1: „Was am Grund der Seele ruht"____im Kapitel

„Eifersucht", S 1V7.


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