Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 335
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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Härder: Das Christusprobiem des Okkultismus. 335

insofern sie sich auf dieses Kommen beziehen, sowie die
Reden über die Wiederkunft und über die Messianität,
das heißt die Selbstzeugnisse Jesu; ethisch sind die Gleichnisse
ihrem Inhalte nach, sowie die Beden, die uns in der
Bergpredigt erhalten sind. Dieses Gottesreich kommt, obwohl
niemand die Stunde seines Kommens wissen könne
(Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen);
hineinzukommen ist für jeden von der höchsten Wichtigkeit
(Gleichnis vom Schatz im Acker und von der Perle».
Dieses Reich Gottes wird freilich etwas anders aussehen,
als es sich die Juden dachten, denen das Verhältnis zu
Gott weiter nichts war, wie das der reinen Vergeltung,
oder ein bloßes Handelsgeschäft (so auch bei den Griechen
und Römern, wie schon die Form ihrer Gebete zeigt): der
Mensch wird darin nach seinem Tun beurteilt (Gleichnis
vom Schatz im Acker und von der köstlichen Perle); aber
er findet auch Gnade bei Gott, wenn er sich als reuiger
Sünder zeigt (Gleichnis vom verlorenen Sohn, vom Pharisäer
und Zöllner). Dabei ist auch, bevor das alles eintreten
kann, eine große Änderung bei den Menschen selbst
nötig, so daß ihre bisherige Ethik vertieft oder ganz geändert
werden muß; au^h die Menschen dürfen in ihren
gegenseitigen Verhältnissen nicht mehr wie Handelsleute
verfahren, die alles mit gleicher Münze vergelten, sondern
an die Stelle des Gesetzes muß auch hier die Liebe treten:
liebe deinen Nächsten wie dich selbst, liebe Gott als deinen
Vater, und alles andere wird sich dann von selbst ergeben.
Und dazu Dasjenige, was schon Johannes der Täufer mit
aller Energie gefordert hatte: alles das nützt nichts, wen*i
der Mensch mit der Umwandlung nicht bei sich selbst anfängt
, nicht das bei sich selbst tut, was er so gern andern
überläßt oder gar Gott und seinem Gesalbten, der dieses
neue Reich herbeiführen sollte.

Das ist alles ganz einfach und uns beute ganz selbstverständlich
, — schwieriger ist das Problem, wenn wir nach
dem Rahmen fragen, in dem das alles verkündet wird. Wir
geraten hier in ein Labyrinth von Meinungen und Vorstellungen
, das auch heute noch nicht ganz aufgeklärt ist:
altüberlieferte Begriffe neben solchen von Jesus selbst, dazu
Widersprüche und Anschauungen, die uns heute ganz unverständlich
sind, und das alles durcheinander, ohne daß wir
zunächst einen vernüuftigen Zusammenhang erkennen könnten.
Fest steht zunächst durch die Gleichnisse die Meinung
Jesu, daß das Reich Gottes kommen werde; aber wie soll
es darin aussehen und wie verhält sich Jesus selbst dazu?
Bald sagt er, daß er mit seinen Jüngern darin sitzen und


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