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Kurze Notizen.
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Behauptungen oder durch wertlose Statistiken täuschen sie
das Volk. Da ist nun wichtig, daß die Gegner der
Vivisektion in den Stand gesetzt werden, den Behauptungen
der Vivisektoren in der Presse oder auf andere
Weise entgegenzutreten. Diesem Bedürfnis entspricht nun
der Vorsitzende und Begründer des deutschen Vereins
vivisektionsgegnerischer Arzte, Dr. med. Bohn in Halle,
durch eine Auskunftsstelle, welche den Gegnern der Vivisektion
für die geschilderten und ähnliche Fälle wissenschaftlich
einwandfreies Material zur Verfügung stellt.
Ebenso ist derselbe bereit, für Eingaben an die parlamentarischen
Körperschaften, wie zur Widerlegung der Gegner
bei solchen Debatten, das nötige wissenschaftliche Material
zur Verfügung zu stellen. Die Auskunft erfolgt
kostenlos, doch wird um Beifügung von genügendem
Rückporto gebeten, (öffentliche Vorträge in der Vivisektionssache
übernimmt Herr Dr. med. Bohn, wie bisher,
gegen mäßiges Honorar überall, wro es die Eisenbahnverbindung
mit Halle ermöglicht, am nächsten Morgen
wieder in Halle zu sein. Bei weiteren Entfernungen ist
das Abhalten von Vorträgen nur Sonnabends möglich.
Anfragen bittet man ausschließlich an Herrn Dr. med.
W. Bohn, Arzt in Halle, Mühlweg 22 a, zu richten.
d) Ein Trick der Rechenkünstler enthüllt?
Man kennt die verblüff endemLeistungen der Rechenkünstler,
welche ihnen genannte mehrziffrige Zahlen auf der Stelle im
Kopfe multiplizieren und die Lösung im Handumdrehen
geben. So zog beispielsweise einmal Iiiaudi vor der
Hörerschaft des Psycho - physiologischen Seminars der Pariser
Sorbonne in drei Sekunden die Quadratwurzel einer vier-
ziffrigen Zahl, und Vito Mangiale in einer denkwürdigen
Sitzung der Pariser „Akademie der Wissenschaften" in 30
Sekunden die Kubikwurzel der Zahl 3 796416. Daß dergleichen
frappante Rechenexempel [wie sie auch Leo
Erichsen in seinen antispiritistisehenVorträgen zur Einleitung
seiner Enthüllungen über die Tricks der Medien einem
staunenden Publikum vorzuführen pflegt) durchaus keine
Hexenkünste sind, wurde in der letzten Sitzung der französischen
„Gesellschaft für Philosophie*1 in der Sorbonne
gezeigt, auf deren Tagesordnung das Thema „Die rechnenden
Pferde von Elberfeld* stand. In der eingehenden Debatte
ergriff schließlich auch Professor Quin ton das Wort, um,
nachdem er die Elberfelder Experimente als wissenschaftlieh
wertlos |! Red, | bezeichnet hatte, der Versammlung
von einer von ihm entdeckten Methode Kenntnis zu geben,
die gestattet, die QuadratkubikAvurzeln, ja selbst die fünfte
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