Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 369
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Literaturbericht

369

die Sonne mit anderen Planeten seine Bahnen zieht. Damit kam
man zu der Ansicht von der Vielheit der bewohnten Welten. Von
Newton bis Laplace ist ein kurzer Zeitraum, und doch, welche tiefen
Einsichten in die Mechanik und Kosmogenie des Sonnensystems
machte man in ihm! Sie führten unaufhaltsam zu den neueren
Entdeckungen in der Astronomie und die ganze unendliche Sternenwelt
erschließt sich dem Forscher in ihrer wunderbaren Gesetzmäßigkeit
. Die Einführung des Energiebegriffes in die Kosmogenie
warf alle älteren Anschauungen über die Weltentwickelung um.
Selbst der kühne Gedanke eines Laplace und Kant erwies sieh als
unhaltbar; auch die Gedanken unseres Philosophen Carl du Prel
wurden überholt von den Erklärungen, die dem unermüdlichen
Sternenforscher das Weltall selbst gab. Der Unendlichkeitsbegriff,
mit dem J. Kant rang, der Zeit und Raum in der Menschenseele
allein als begründet erklärte, wurde von der Sternenforschung aufgenommen
und von ihr ist „die Unzerstörbarkeit der Energie und
ihr Bestehen von Ewigkeit zu Ewigkeit für alle Zukunft festgestellt
worden". Der Ewigkeitsbegriff ist auch auf die Existenz des
Lebens anzuwenden. Von Weitenball zu Weltenball wurden die
Keime des Lebens durch den Strahlungsdruck des Lichtes befördert
und sie entwickelten sich überall dort, wo sie günstige Lebensbedingungen
fanden. „Ein wichtiger Schluß, den wir fetzt schon
aus dieser Anschauung ziehen können, ist der, daß alle lebenden
Wesen im Universum miteinander verwandt sind und daß, wenn das
Leben auf einem Himmelskörper beginnt, es aus den niedrigsten
bekannten Formen hervorgehen muß, um sich sodann im Verlauf
der Entwickelung immer mehr zu höheren Formen zu veredeln".
Ganze Bassen von Wesen können von ungünstigen Lebensverhältnissen
vernichtet werden: durch Bastardierung werden neue
Lebenbformen von den Übriggebliebenen geschaffen, sodaß Ersatz
entsteht für alles Vernichtete. Denn das Leben an sich ist un-
vernichtbar. Es ist ebenso ewig, wie das Weltall. „Es ist klar,
dflß, da die Welt als Ganzes genommen seit undenklichen Zeiten
existiert und zwar unter ähnlichen Verhältnissen, wie die heute
herrschenden, auch das Leben immer bestanden hat, wie weit man
auch zurückdenken mag". Wie in der Weltentwickelung alles seit
Ewigkeit her besteht und doch alle« seine Form wandelte, so
können wir auch alle unsere heutigen Vorstellungen vom Weltgebäude
auf uralte zurückführen, die wir schon von den alten
Denkern ausgesprochen finden. Sie wandelten nur ihre Form des
Ausdrucks, der feegriff verfeinerte sicli und entledigte sieh seiner
phantastischen Gewänder. „Ehe noch die Naturwissenschaften ihre
Gesetze (wie die von der Unzerstörbarkeit der Energie und der
Materie) formulieren konnten, lagen diese mehr oder weniger bewußt
den verschiedenen Weltanschauungen der Philosophen zugrunde
" Aber „die naturwissenschaftliche Prüfung ist unumgänglich
nörig gewesen", denn sie allein führte uns zu wissenschaftlichen
Erkenntnissen. „Erst durch die Einführung des Begriffs vom
Strahlungsdruck und den Nachweis der Abnahme der Entropie in
gewissen Fällen wird es möglieh, die Tdee einer ewigen Vor- und
Bückwärtsbewegung in der Entwickelung der Himmelskörper durchzuführen
, von welcher die indischen Philosophen schon in grauer
Vorzeit träumten". Wie die Wesen in unendlicher Formenfülle
über die Erde sich ausstreuen und wie unzählige zugrunde gehen
mußten, um den besseren Lebensverhältnissen angepaßten das Feld
zu räumen, so wurden auch die Gedanken aller Philosophen ausgesät
und nur ein kleiner Teil derselben konnte uns beim Aufbau


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