http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1913/0380
*
376 Psychische Studien. XL. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1913.)
Bald gibt sie positive, bald negative Resultate. Ja bei gewissen
Tinten gibt ein und derselbe Federzug bald positive,
bald negative Bilder, je nachdem die Feder mehr oder
weniger Flüssigkeit hinterlassen und je nachdem sie mehr oder
weniger die oberflächliche Leimung des Papieres angegriffen
hat. Auch die Phosphoreszenz vieler Papiere spielt eine
Holle und bei den Films besonders die Elektrizität. Die
Einwicklung in Papiere gibt immer Quellen von vielen
Täuschungen. Diese Papiere üben meist eine gewisse Wirkung
auf das Ergebnis, was G. de Fontenay experimentell
festgestellt hat. Daß bei ein und demselben Papier doch
die Ergebnisse bei verschiedenen Personen verschieden ausfallen
, sei nicht zu verwundern, denn die Transpiration der
Personen ist sehr verschieden, ja bei derselben Person ist
sie in demselben Augenblick im ollgemeinen scharf (sauer)
im Gesicht und in den Achselhöhlen und alkalisch in der
Schambeuge. Noch mehr, sie variiert nach der eingenommenen
Nahrung, je nach dem Stande der Gesundheit oder
Krankheit usw.
Als Besultat vieler Versuche hat G. de Fontenay
Folgendes festgestellt: 1. Die Ergebnisse sind sehr verschieden
je nach den Operations-Umstünden und besonders
nach der Beschaffenheit der Tinten und der Papiere, die
man benützt. 2. Wenn er die Irrtums-Ursachen und technische
Fehler beseitigte, hat er nie Effekte erhalten, welche
nicht auf chemische Wirkung zurückzuführen gewesen sind.
3. Er konnte keine neuen und besonderen Strahlungen
entdecken.
De Fontenay schließt: „Es ist nicht unwahrscheinlich,
sondern gewiß, daß noch viele Strahlungen existieren, allein
es ist nicht wahrscheinlich, daß diese unbekannten
Strahlen auf unsere photographischen
Platten reagieren. Wenn andere behaupten, solche
aufgefunden zu haben, so kommt es mir nicht zu, es zu
bestreiten. Ich sage nur, daß es mir nichc gelungen ist;
wohl aber habe ich viele Quellen entdeckt, welche bei derartigen
Operationen zu Irrtümern und Fehlern führen."
Diesen Ausführungen gegenüber betont Darget, daß
man durch kein Verfahren und durch keine bekannte Lichtquelle
auf der Platte zugleich schwarz und weiß, positive
und negative Abdrücke erzielen kann, Ferner weist er auf
die schon erwähnte Tatsache hin, daß eine Platte, weiche
unter den gleichen Umständen, wie die an die Stirne
gehaltene, während einer Stunde dem vollen Tageslicht
ausgesetzt wurde, nicht die mindesten Spuren einer photographischen
Reaktion gab.
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1913/0380