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Peter: Die menschlichen Ausstrahlungen.
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talen Photographie uns heute noch entgegenstellt.
Wer glaubt, man brauche nur eine photographische Platte
20—30 Minuten an die Stirne zu halten und die Platte zu
entwickeln, um ein Bild irgend eines Gegenstandes, den
man sich vorstellte, zu erhalten, der täuscht sich gründlich!
Auch das Erscheinen von Bildern, die auf spiritistischen
Ursprung zu deuten scheinen, wird man zu den
außerordentlichsten Seltenheiten rechnen können. Major
Darget berichtet einen selbst erlebten Fall .*) Er versuchte
mit Mr. A...... (der wahrscheinlich sehr medial veranlagt
war) das bekannte Flaschenbild zu erhalten. Mr. A.....legte
im Dunkelzimmer die Hand auf die im Entwicklerbade
liegende Platte. Nach der Entwicklung fand man das Bild
der Flasche. Als man aber einen Abzug von der Platte
herstellte, erschien zum großen Erstaunen der Experimentierenden
die Gestalt einer Frau mit charakteristischer Haube,
wie sie die Frauen aus dem Volke gewisser Gegenden des
nördlichen Frankreichs zu tragen pflegen. Die Haube war
deutlich abgebildet, aber das Gesicht war etwas unkenntlich
durch einen weißlichen Flecken. Der übrige Körper war
mit etwas gutem Willen zu erkennen. Man glaubte, daß
diese weibliche Gestalt eine gewisse Sophie, eine alte Frau
von Amiens, vorstellte, welche einige Zeit vorher gestorben
war und die sich oftmals im Laufe der Sitzungen zeigte,
welche bei Mr. L£on Denis in Tours stattfanden, — und
hier war auch der oben beschriebene photographische Versuch
in Szene gesetzt worden..........
Zum Schlüsse seien noch die Versuche des Dr. H.
Baraduc (f Mai 1909) in Paris erwähnt**) Mr. Baraduc
behauptete, daß die menschlichen Organe durch ihre Vibrationen
, denen sie im Zustande der Uberreizung untorworfen
sind, die photographische Platte beeindrucken können. Im
Zustand der Ruhe würde die Platte nicht beeinflußt.
Dr. Baraduc wendete zwei Methoden an: 1. die elektrische
, auf welche ich im nächsten Kapitel zu sprechen
kommen werde, und 2. die Anstrengung des Willens. Mit
letzterer glaubte er die Lebenskraft auf die Platte werfen
zu können, so daß diese hiervon beeindruckt würde. „Es
ist ein Wirbel von kosmischen Kräften in uns, von links
nach rechts gehend, analog der Bewegung der Gestirne
von West nach Ost, welcher den Lebensherd und seine
äußere Atmosphäre bildet.* Baraduc war überzeugt von
der „Aura*, welche im Verhältnis zum seelischen Zustand
*) S. „ Annales des Sciences Psychiques/ Mai 1908, S. 141.
**) Loc. cit, August 1908, 8. 233.
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