Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 382
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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382 Psychische Studien, XL. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1918.)

Der Spuk zu Rüdtligen (Kanton Bern).

Von Alb. Minder, Burgdorf (Schweiz).
(Schluß von Seite 329.)

V. Der Spuk, angeblich animistischer Ursache.

Dieser „Wahrsager* habe erklärt, der Spuk sei nicht
das Werk einer abgeschiedenen Seele, sondern der
Racheakt einer lebenden Person. Der Spuk sei aber
echt, kein Schwindel, und werde hervoigebracht durch
den Geist oder die Seele dieser Person, deren Körper
während dieser Vorgänge wie scheintot daliege, — in tiefem
Somnambulismus oder in Trance, — also ein animistisches,
telekinetisches Phänomen bewirke. Der „Wahrsager" habe
auch die genauen Personalien der Übeltäterin angegeben.
Nach seiner Aussage sei es nämlich eine bekannte
Frauensperson, die wohl heimlicherweise die „schwarze
Magie* auszuüben verstehe und die sich durch diesen Spuk
für eine ihrer Familie angetane Unbill rächen wollte.
Mein Gewährsmann, Mechaniker Glr., sagte mir, diese
Person sei ihm sehr wohl bekannt und wohne etwa
5 Minuten von seinem eigenen Heim und höchstens
15 Minuten von dem Spukhause in Rüdtligen entfernt.
Da sie bald allgemein, mehr oder weniger öffentlich, als
die mögliche Urheberin der Spukvorgänge bezeichnet
wurde, so hätten sich einige dreiste Burschen, während es
in Rüdtligen gerade wieder spukte, um das Haus der vermeintlichen
Übeltäterin gestrichen, hätten zu den niederen
Fenstern hineingespäht und wirklich die verdächtige
Person zu Bette liegen sehen. — Dieser scheinbar sehr belastende
Umstand beweist aber in meinen Augen garnichts.
Bedenklicher erscheint mir schon, daß die angeschuldigte
Frau, wenn sie wirklich unschuldig war, keine gerichtliche
Klage gegen die Urheber oder Verbreiter des Gerüchtes,
das ihr nicht verborgen bleiben konnte, erhoben hat.

Sei dem, wie es w^olle, der Fall wurde für mich immer
sonderbarer. Kaum hatte ich mich dazu bequemt, für den
nach allen Seiten hin genau untersuchten Spuk eine spiritistische
Hypothese zuzugeben, ihn also als das Werk einer
mit überirdischen Fähigkeiten ausgestatteten abgeschiedenen
Seele zu betrachten, so sollte ich — meiner Meinung nach
— noch weiter gehen und solche Fähigkeiten sogar der
einer lebenden Person angehörigen Seele zutrauen. „Der
Wahrsager Sieber habe dann die magische Kraft dieser
Person gebannt/ sagte mir mein Gewährsmann Glr. Was


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