Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 387
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1913/0391
Minder: Der Spuk zu Rüdtligen.

387

Augenschein in solchen Fällen zuzutrauen und die anderen
alle für Dummköpfe zu halten.

Daher nehme ich auch etwas als Tatsache hin, das ich
nicht selber restlos untersuchen konnte, wenn es nur von
zahlreichen vernünftigen, glaubwürdigen und durchaus
unbefangenen Personen übereinstimmend bestätigt
wird, besonders dann, wenn dieselben weder durch die Begebenheit
, noch durch ihre Darstellung etwas gewinnen,
sondern eher dem Fluche der Lächerlichkeit verfallen, und
das ist ohne Zweifel beim Spuk zu Rüdtligen der Fall.

Für uns aber bestätigt sich wieder einmal das oft
zitierte Wort Shakespeare^, daß es mehr Dinge zwischen
Himmel und Erde gibt, als sich die Schulweisheit träumen
läßt.

Nachschrift: VIII. Sittliche Begründung.

Nachdem ich mein Manuskript über obige Spukgeschichte
bereits beendet hatte, aber — um nichts voreilig
zu veröffentlichen — dasselbe noch bei mir liegen ließ,
vernahm ich noch etwas, das mir wie eine Offenbarung
klang und mich plötzlich sehend machte.

Ich hatte es schon früher gehört, aber nicht mit dieser
Bestimmtheit. In meinem Bericht ist es auch angedeutet
in den Worten, daß sich die wahrscheinliche Urheberin des
Spuks „für eine ihrer Familie angetane Unbill rächen
wollte*.

Nun vernahm ich aber mit rücksichtsloser Offenheit
und Schärfe, daß gewisse Umstände ganz allgemein bekannt
sind, die das Wort „Unbill* noch als die reinste Beschönigung
erscheinen lassen. Ich will nur verraten, daß zu verschiedenen
Zeiten verschiedene Personen und zuletzt
namentlich die angedeutete Familie wahre Seelenqualen
erleiden mußten ....

Den Rudolf Marti selber trifft dabei keine Schuld.

Und das Fazit? Es ist nun meine unerschütterliche
Uberzeugung, daß es durch ein okkultes Kausalitätsgesetz
ermöglicht oder — weniger pantheistisch ausgedrückt
— durch ein absolutes göttliches Gerechtigkeitsprinzip,
ausgestattet mit transzendenten metaphysischen Kräften,
einmal zur Seltenheit zugelassen oder gar begünstigt
wurde, daß animistische Kräfte (ihrem leiblichen
Inhaber bewußt oder unbewußt) durch telekineti-
sche Phänomene eine wohlverdiente Rache nehmen
konnten. Ich überlasse es den Lesern, sich nach den
obigen Ausführungen und Begründungen ihre eigene
Meinung über den jedenfalls interessanten Fall zu bilden.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1913/0391