Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 412
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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412 Psychische Studien. XL. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1913.)

Wir wollen, bevor wir das Bild erweitern, das wir bisher
von Jesus gewonnen haben, noch einige Worte von ihm betrachtende
bisher nicht berücksichtigt werden konnten,die aber
eng mit den erwähnten Vorstellungen zusammenhängen. Es
betrifft das diejenige Seite von Jesu Denken, die besonders
für den Okkultisten anziehend sein muß: die Jenseitsvorstellungen
. Auch hier bestehen ähnliche Schwierigkeiten,
und es gilt daher zu versuchen, ihnen auf dieselbe Weise
wie früher beizukommen. Mit der Anschauung, daß der
, Menschensohn" in den Wolken des Himmels wiederkommen
werde, verband sich natürlich die andere von der Auferstehung
der Toten, wie sie das Danielbuch ausmalt; erst
dann konnte das neue Reich anbrechen, und sie lebten
dann mit denen zusammen, die diese großen Ereignisse
persönlich geschaut hatten. Hatten aber alle an dieser
Herrlichkeit teil? Solange das [deal ein rein politisches
war, konnte diese Herrlichkeit natürlich nur den Israeliten
zuteil werden, dem „Volke Gottes*, für das ja das Alles
bestimmt war. Das war natürlich die älteste Vorstellung,
an deren Stelle später eine andere trat: nicht das ganze
Volk sollte daran teilnehmen, sondern nur die Guten in
ihm, während die Schlechten „draußen" blieben und dafür
ihren Lohn empfingen (Dan. 12, 2), ja noch mehr: das Gericht
wird sich dann natürlich nicht bloß über das jüdische
Volk erstrecken, sondern auch über die Menschheit
schlechthin. Es hat sich also hier eine ähnliche Umbildung
der Begriffe vollzogen (natürlich Hand in Hand mit der
Verinnerlichung des Messiasbegriffes) wie bei den eleusini-
schen Mysterien, die schon erwähnt wurden: auch hier war
'die Teilnahme an der Seligkeit ursprünglich nur für den
Geweihten bestimmt, bis sich ganz unauffällig eine andere
Anschauung dafür einsetzte: nicht der Geweihte erhält die
Seligkeit, sondern nur der Geweihte, der ein reines Leben
geführt hat (weshalb später Verbrecher und andere gar
nicht mehr zu den Weihen zugelassen wurden), später jeder
Gute, ob er nun innerhalb oder außerhalb dieses heiligen
Kreises stand. Dieser Zustand trat hier natürlich gleich
nach dem Tode ein (cfr. die Frösche des Aristophanes)
und man wird annehmen dürfen, daß von'hier aus durch

liegenden Abhandlang angeführt ist, von selbst widerlegt. Richtig
ist daran nur der Umstand (die Symbolik spielt natürlich im neuen
Testament, sowie im alten überall eine große Rolle), daß für Markus
die Persönlichkeit Jesu noch ein größeres Geheimnis ist, wie für
die anderen — offenbar durch die von Jesus selbst überall geübte
Zurückhaltung hervorgerufen, deren Gründe wir im vorigen eingehend
auseinandergesetzt haben.


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