Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 419
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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Seiling: Die Lehre von den beiden Jesusknaben. 419

hingegen hat die Eeihenfolge: Josef, Eli, Matthat, Levi,
Melchi usw. bis Nathan, David. Der eine Josef stammt
also aus der königlichen Linie (Salomo), der andere aus der
priesterlichen (Nathan) des Hauses David. Daneben hat es
einen tiefen Sinn, daß Matthäus den Stammbaum nur bis
zu Abraham, Lukas aber bis zu Adam, dem Sohne „Gottes",
hinaufführt. Diese wichtige Verschiedenheit hat eine
mystische Bedeutung, deren Erklärung schon deshalb
nicht gegeben werden kann, weil zu weit ausgeholt
werden müßte. Aus dem gleichen Grund kann nicht
darauf eingegangen werden, wie die beiden Evangelisten
dazu gekommen sind, von der Geburt aus einer Jungfrau
zu sprechen. Im wörtlichen Sinn kann dies schon
deshalb nicht zu verstehen sein, weil die Aufzählung der
Stammbäume sonst sinnlos wäre.

Eine weitere Verschiedenheit der Berichte besteht darin,
daß die Eltern des salomonischen Jesus in Bethlehem, die
des nathanischen hingegen in Nazareth wohnten. Jene ließen
sich erst nach der Rückkehr aus Ägypten in Nazareth
nieder (Matth. 2, 22—23), diese hatten sich der Sehätzung
halber von Nazareth nach Bethlehem begeben (Luk. 2, 4),
wo ihr Sohn geboren wurde.

Ferner berichtet nur Matth, von den drei Weisen aus
dem Morgenlande. Sie waren persische Eingeweihte, die
wußten, daß ihr Meister Zarathustra, der Begründer der
persischen Mysterien, sich wieder verkörpern würde. Seine
geistige Individualität zog als Stern vor ihnen her und blieb
über Bethlehem stehen. Der salomonische Jesus ist also
der wiederverkörperte Zarathustra, der seinerzeit schon so
hoch entwickelt war, daß er die damals auf der Sonne
wohnende Christus-Wesenheit als deren Regenten erkennen
und als Ahura Mazdao verehren durfte. Wer diesen Gedankengängen
zu folgen vermag, wird es sehr begreiflich
finden, daß gerade Zarathustra berufen war, an der Leiblichkeit
mitzuarbeiten, die für den Christus bereitet werden
sollte.

Es folgt die wiederum nur von Matth, berichtete Flucht
nach Ägypten. Sie war für den von Luk. beschriebenen
nathanischen Jesus nicht nötig, weil er wenigstens ein halbes
Jahr nach dem Befehl des Kindermordes geboren wurde.
Wieso das ? Dieser Jesus ist 6 Monate jünger als Johannes
(Luk. 1, 36), der gleichfalls nach dem Kindermorde geboren
sein muß, weil er ihm ja sonst zum Opfer gefallen
wäre, — ein Umstand, der besonders schlagend für die
Lehre von den beiden Jesuskindern spricht. — Warum
Jesus-Zarathustra gerade nach Ägypten gebracht wurde, hat


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