Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 421
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1913/0425
Seiling: Die Lehre von den beiden Jesusknaben. 421

nur Matth, spricht von solchen — zum nathanischen Vater
zog, so daß wir es von da ab nur mehr mit einer Familie
zu tun haben. In dieser nahm der im Leibe des nathanischen
Jesus wohnende Zarathustra eine besondere Stellung ein,
auf welche Luk. (3, 23) mit den Worten anspielt: „und
Jesus ward gehalten für einen Sohn Josefs.44

Die beiden Jesuskinder finden sich denn auch auf drei
(vielleicht auf noch mehr) alten Bildern dargestellt, deren
Schöpfer entweder vom Sachverhalt etwas wußten oder
inspiriert waren. Das erste Bild ist RaffaePs im Kaiser
Friedrich - Museum in Berlin befindliche Madonna Terra-
nuova. Sie ist die nathanische Mutter mit ihrem Kinde,
dessen intime Beziehung zum kleinen Johannes deutlich
zum Ausdruck kommt. Zu diesen beiden Kindern gesellt
sich der etwas abseits stehende salomonische Jesus, dessen
mehr intellektuelle Züge gleichsam ein Bewußtsein von
seinem späteren Verhältnis zum nathanischen Jesus verraten.
Der ratlose Verfasser einer Monographie über Raffael hält
dieses dritte Kind für den nachmaligen Apostel Johannes,
Den hat man sich non aber doch mehrere, wo nicht viele
Jahre jünger als den Täufer vorzustellen, ganz abgesehen
von dem zu ihm garnicht passenden Gesichtsausdruck. —
Das zweite, ganz besonders beweiskräftige Bild ist Lionardo
da Vinci'« im Louvre befindliche „La vierge aux rochersÄ.
Dieses Bild zeigt zwei Mütter mit ihren Kindern Anzunehmen
, daß im einen Falle Johannes und seine Mutter
dargestellt seien, ist ganz untunlich. Wenn auch die betreffende
Mutter (in Übereinstimmung mit der geheimwissenschaftlichen
Mitteilung) etwas älter aussieht, so wäre
sie doch als Mutter des Johannes viel zu jung, wozu kommt,
daß gerade 3ie den Mittelpunkt des Gemäldes bildet und
also von jedermann als die Madonna angesprochen werden
wird Was „man* von der anderen Frauengestalt zu halten
pflegt, ist mir nicht bekannt. Daß sie nicht etwa eine
Beziehung zum Besteller des Bildes haben kann, folgt namentlich
aus dem Gebahren der beiden Kinder. Das Kind
dieser jüngeren Mutter ist zweifellos ein höherstehendes
Wesen als das Kind der „Madonna*; denn deren Kind
wendet sich in anbetender oder doch bittender Stellung zu
jenem, sein Händchen wie segnend erhebenden Kinde. (Ein
höherstehendes Wesen ist dieses Kind infolge des oben
angedeuteten Mysteriums seiner besonderen Abstammung
von Adam.) Die geheimnisvolle Beziehung zwischen den
beiden Kindern kommt auch durch das Verhalten der Mütter
zum Ausdruck. Die „Madonna* (die Mutter des salomonischen
Jesus) weist mit der Stellung ihrer Hände auf die

28


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1913/0425