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438 Psychische Studien. XL. Jahrgang. 3. Heft. (August J913.)
Sphäre des Mediums herrsehenden Ideen annimmt, wenn
auch die bewußte Sphäre teilweise mit in's Spiel kommt.
Die fluidischen Hände, also das Produkt jener Entdop-
pelung, sind in ihren Eigenschaften unter der Wirkung
psychischer Einflüsse verschieden; wir kennen aber kein
physikalisches Mittel, diese Modifikationen zu erzeugen.
Gute Disposition vermehrt die Formen der Manifestationen
und sehr oft wechseln die mechanischen, chemischen, leuchtenden
usw. Eigenschaften miteinander ab.
Dies kann sonderbar erscheinen, denn es widerspricht
unserer täglichen Erfahrung. Man sollte v. B. vermuten,
daß eine besser materialisierte und infolgedessen sichtbare
Hand mehr mechanische Kunst zeigen würde. Es ist aber
eher das Gegenteil der Fall: eine sichtbare Hand bleibt
mechanisch inaktiv und die mechanischen Wirkungen sind
fast immer den unsichtbaren Händen zuzuschreiben. Ebenso
ist es mit der chemischen Wirkung auf der Platte, mit den
leuchtenden und mit den akustischen Phänomenen.
Der Grad der Materialisation der fluidischen Hände ist
sehr verschieden. Schwach materialisierte Hände sind weich
und feucht, fühlen sich unangenehm an. Die für das Gefühl
(aber deshalb nicht notwendigerweise auch sichtbaren) gut
materialisierten Hände sind warm und erinnern an normale
Hände. Die gut materialisierten und sichtbaren Hände
können mit Hilfe eines Apparates photographiert werden.
Die unsichtbaren und weniger gut materialisierten Hände
können eine Auto-Radiographie geben, wobei sie unsichtbar
bleiben. Das zu diesem Zwecke notwendige ultraviolette
Licht wird bald durch die Hand des Mediums erzeugt (wenn es
nahe ist) und bald durch den exteriorisierten Doppelgänger
selbst (besonders dann, wenn er vom Medium entfernt ist).
Eadiographien der leuchtenden fluidalen Hände sind im
allgemeinen schwer zu erhalten, weil die sichtbaren Strahlen
weniger aktinisch sind, als die unsichtbaren, und weil die
fluidische Hand, welche das Licht gibt, sich nicht vollständig
materialisieren kann, denn vollkommen materialisiert verliert
sie ihre Leuchtkraft.
Dimensionen und Form der fluidischen Hände erinnern
meistens an jene des Mediums, doch kömmen auch Un-
ähnliehkeiten vor, welche nicht gestatten, sie einfach dem
als unveränderlich angenommenen „DoubleÄ zuzuschreiben.
Meine Erfahrungen, sagt Dr. Ochorowicz, scheinen zu beweisen
, daß „der Ätherkörper eine gewisse Elastizität
hinsichtlich seiner Dimensionen und
eine gewisse Plastizität bezüglich seiner Form
zeigt*. Aber die Grenzen anzugeben, war nicht ohne weiteres
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