Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 447
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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Peter: Die Experimental-Forschungen des Dr. Ochorowicz. 447

nicht in Ubereinstimmung mit den menschlichen Halluzinationen
. Und so liegt doch der Fall in unserem Experiment:
Halluzinationen einer photographischen Platte in Ubereinstimmung
mit einer menschlichen Halluzination. Man nennt
es „Gedankenphotographie* *......

Um sicher zu sein, daß es sich wirklich um eine Ge-
dankenphotographie handelt, wiederholte Dr. Ochorowicz den
Versuch, oder vielmehr, er versuchte die Übertragung der
unbewußten, photographischen Ideoplastik in eine bewußte
und gewollte Ideoplastik. Er forderte zu diesem
Zweck das Medium auf, sich deutlich den Vollmond vorzustellen
und zu versuchen, eine neue Wiedergabe des Bildes
zu erhalten. Das Experiment gelang, allein das gewonnene
Bild ist sehr sonderbar. Die Wolke ist dieselbe, aber der
Mond ist ganz verschieden. Es sind zwei ineinander gelegte
Scheiben mit einem runden kleinen Fleck in der Mitte.
Solche „Monde* erhielt der Experimentator bei wiederholten
Versuchen. Als Glanzleistung erzielte das Medium schließlich
auf einer Platte 4—5 Monde mit einer Aureole statt der
früher erschienenen Wolke! —

In einer der letzten Sitzungen gelang es der Somnambule
, wieder wie früher automatisch zu schreiben. Es war
ihr „Double", der auf die Fragen des Dr. Ochorowicz Antwort
gab. Er sagte u. a., daß man keine Sitzung halten soll, wenn
Gewitter ist. Ferner gesteht er, daß er seine Hand auf die
Platte gelegt hat und die Scheiben ganz allein entstanden
sind, - „was*, sagt Dr. Ochorowicz, „als Beweis angesehen
werden kann, daß es noch eine unterbewußte Sphäre in
Beziehung zum „Double" gibt, welche das Unterbewußtsein
der Somnambule ist, wie letztere das Unterbewußtsein des
normalen Zustandes bildet, eine für die Psychologen wenig
ermutigende Komplikation!tt

Der Bericht des Dr. Ochorowicz über diese, wie gesagt,
bis heute einzig dastehenden Experimente schließt mit einem
zweiten sehr interessanten Gesprächmitdem „Double"
des Mediums. „Diese Gesprächeu, sagt der Forscher,
„sind interessant von dem Gesichtspunkte aus, daß sie eine
Art spiritistischer Mitteilung bilden, von einem in der Psyche
des Mediums künstlich geschaffenen Geist, der vereinigt ist
mit dem Ätherkörper, mit der Möglichkeit der Entdoppel-
ung und der Exteriorisation. Infolge unmerklicher und
systematischer Suggestion hat der „Double' aufgehört eine
Kopie des Mediums zu sein; er ist ein unabhängiger Beobachter
geworden, der auf Verlangen des Experimentators
die Perlen seiner Gefühle aus den Tiefen des Unbewußten
fischt. Selbstverständlich will ich damit nicht behaupten,


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