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450 Psychische Studien. XL. Jahrgang. 8. Heft. (August 1913.)
des Pendels tritt auch rasch ein, wenn ich einen Metallgegenstand
in die linke Hand nehme, über eine Ausnahme
berichte ich am Schlüsse dieser Abhandlung. Mein
in der rechten und linken Hand gleichmäßig funktionieren-
der Pendel besteht aus einem gedrehten, 30 bis 35 Zentimeter
langen Seidenfaden, der am unteren Ende einen einfachen
goldenen King (Trauring) trägt und am oberen
Ende am letzten Glied des Zeigefingers befestigt ist. Der
Experimentierende muß sich im übrigen alles Metalls,
welches er am Körper trägt, entledigen, weil dies den
Strom ableitet. Durch starken, meinem Arm entlang
laufenden elektrischen Strom entstehen im letzteren zwar
Zuckungen, sie vermögen jedoch nur Unruhe, nicht
aber Schwingungen, geschweige denn solche regelmäßiger
und dauernder Art, zu erzeugen. Ebensowenig
tun das Eigenbewegungen, d. h. Neigungen meines Körpers,
Die dynamische Aktion des Pendels ist am lebhaftesten,
wenn er 3 bis 4 Zentimeter über dem Objekte schwebt.
Ich habe, im höchsten Maße gefesselt durch die merkwürdigen
und verschiedenartigen Phänomene jenes simpeln
Instrumentes, eine außerordentlich große Zahl von Körpern,
lebenden und sog. „toten* Materien, seiner Reaktion unterworfen
, wobei meine subjektiven Eigenschaften als Leiter
sich stets drastisch zeigten. Ehe ich zu viel Wichtigerem
übergehe, sei Nachstehendes erwähnt: In die Austrahlungs-
zone der Jonen (die Verbindung von Atomen und Elektronen
) eintretend und von dieser Strömung fortgerissen,
sch wingt der Pendel im Kreise über Ost und Süd über
Gold, in der Ellipse dagegen über Silber. In der
Hand manch anderer Medien verhält er sich gerade umgekehrt
. Zwischen beiden Metallen hängend, begann
er in erweiterter Ellipse zu kreisen. Je nach der Wahl
des Gegenstandes verfolgte der Pendel seine Bahn in den
präzisesten Abstufungen von der Nord-Süd-Richtung und
der schmalen Ellipse bis zum vollendeten Kreise. Der
hier gegebene Raum gestattet nicht die Aufzählung all der
Stoffe, welche ich in den Bereich meiner Experimente zog.
Eine Menge derartiger Versuche ist auoh durch Veröffentlichungen
anderer bekannt geworden. Nachdem ich mein
magnetisches Talent solcherweise in allen erdenklichen
Variationen erprobt hatte, sagte ich mir, daß ich, um zu
tieferer Erkenntnis der Eigentümlichkeiten des siderischen
Pendels zu gelangen, dabei nicht stehen bleiben durfte.
Ich dehnte daher zunächst die Versuche
auf die verschiedenartigsten Gebrauchsgegenstände
aus, die von ein und der-
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