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Reichel: Drei Jahre Arbeit in Julia'* Bureau. 467
Dame Mr. Stead 100 £, wenn er sie mit einem verstorbenen
Verwandten in Verbindung bringen könne. Mr.
Stead sagte, daß das Bureau keine Geldspekulation sei und
daß keine Kosten berechnet würden, weshalb keine Versprechen
gemacht werden könnten. Julia war sehr in Zweifel
betreffs dieses Anliegens und wir hörten sehr bald, daß
die ganze Geschichte ein Komplott eines sehr reichen Mannes
war, der Mr. Stead aus politischen Gründen haßte und
wahrscheinlich dann ihn angeklagt hätte, daß er durch
falsche Vorspiegelungen Geld machen wollte. Eine andere
Dame wünschte in Verbindung mit ihrem Vater zu kommen.
Es schien eine gute Sache zu sein, doch Julia sagte, sie
erlaube den Versuch zu machen, aber bezweifele den Erfolg,
da keine Verbindung vorhanden sei. Und alle drei Medien
konnten keine solche herstellen. Ganz kürzlich erfuhr ich,
daß eine Fehde in ihrer Familie sei, daß diese Dame ihren
Vater verabscheut habe and daß sie ihn nur wegen seines
Testaments interpellieren wollte. Häufig passierte es, daß,
wenn Julia einen Fall nicht glatt abweisen wollte (sie wTar
immer begierig, jedem eine Gelegenheit zu geben) geschrieben
wurde: „Das ist kein hoffnungsvoller Fall und ich glaube
kaum, daß du Erfolg haben wirst." Oder Ähnliches, geschrieben
durch beide Sekretäre. Wir fühlten uns daher ganz
sicher durch den weisen Eat unserer unsichtbaren Freundin.
Was nun das „Gladstone"-Interview betrifft, so geschah
dieses in einer Morgensitzung, welche eine politische Färbung
annahm, denn das Land war mitten in einer Hauptwahl und
Mr. Stead war ein mächtiger Brennpunkt für Kräfte, die
durch sympathetische Vibrationen sich mit der Erde verbanden
. Es entstand durch eine Herausforderung des Redakteurs
der „Daily Chronicle", die einen Artikel von Mr.
Stead in die „Fortnightly Review" mit der Überschrift
„When the Door Opened" zur Folge hatte und der die
verschiedenen Entwicklungen unserer Forschungen in der
anderen Welt beschrieb. In einem kleinen Zirkel war ein
bedeutender Politiker anwesend gewesen, der überrascht war
über die Mitteilungen einiger verstorbenen Staatsmänner.
Wir indessen baten diese nicht zu kommen, aber sie brannten
ebenso darauf sich mitzuteilen, als wir, sie anzuhören. Ein
berühmter lebender Politiker hatte vor ein paar Tagen in
einer öffentlichen Versammlung die Bemerkung gemacht,
daß es sehr interessant sein würde, Mr. Gladstone's Idee
über das Budget zu hören, und darauf folgte Mr. Donald's
Herausforderung an Mr. Stead.
Julia machte keinen Einwurf, doch sagte sie, daß sie
mit Politik nichts zu tun habe, und das dürfe nicht mit der
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