Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 497
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Kurze Notizen

497

möglich sind." Sympathisierend mit Prof. Eichet und die
genannten Schwierigkeiten zugebend, wünschen und hoffen
wir, daß er — vielleicht unerwartet — doch noch ihm
persönlich genügende Beweise erhalten möge. (Mitgeteilt
von Prof. Willy Reichel.)

b) Ein einwandfreier telepathischer
Traum wird von Dr. Wilhelm Stekel (Wien) in
seinem schon eingehend besprochenen schönen Buch „Die
Träume der Dichter" (Wiesbaden bei Bergmann, 1912,
S. 97) aus der Autobiographie des Lyrikers und verdienstvollen
Herausgebers der „Deutschen Rundschau" Julius
Rodenberg mitgeteilt. Letzterer schreibt: „Schon
einige Jatre vorher war in der Heimat meine Großmutter
gestorben. Es war der heiße Sommer 1854, und ich stand
damals in Marburg dicht vor dem Rigorosum. Die Großmutter
war nur ein paar Tage bettlägerig gewesen; aber
sie, die so friedlich gelebt, sollte nicht ohne Todeskampf
scheiden. Sie schien eingeschlummert, erwachte jedoch
noch einmal in der Nacht, murmelte etwas, was mein
Vater, meine Mutter und eine meiner Schwestern, die an
ihrem Bette standen, für meinen Namen hielten, — denn
sie hatte mich als den erstgeborenen ihrer Enkel immer
besonders lieb gehabt. In derselben Nacht nun,
ohne daß ich etwas von*ihrer Erkrankung
gewußt — denn man wollte mich in meinen Examensarbeiten
nicht beunruhigen —, hatte ich einen beängstigenden
Traum: es war eine drückend heiße Julinacht, und in
einem Zustande des Einschlafens, wenn das Bewußtsein
aufhört und die Phantasie weiter arbeitet, sah ich plötzlich
meine Großmutter vor mir; traurig, wie ich sie nie gesehen
, beugte sie sich über mich, sprach meinen Namen
aus und verschwand, worauf ich alsbald mit Tränen in den
Augen aufwachte. Tagelang konnte ich die
Qual nicht loswerden, aber ich schrieb
nichts davon nach Haus. Als ich einige Wochen
später nach absolviertem Examen heimkehrte, kam mir die
Schwester entgegen. Lange wagte ich nicht zu fragen;
endlich sagte ich: „Die Großmutter?* — „Sie ist tot,* erwiderte
die Schwester; und nun, da mir das Datum
und die Stunde des Traumes unvergessen
im Gedächtnis waren, erfuhr ich, was sich in jener Nacht
an ihrem Sterbelager zugetragen.*


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