Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 499
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1913/0503
Literaturbericht

499

Während der skeptische Psycho-Analytik er in den zahlreichen
mediuinistischen Schriften der durch Geburts- und Seelenadel gleich
hochstehenden Verfasserin unbewußte Keflexe ihres liebevollen,
engelsguten und poesiereichen Geistes sehen wird, verehren die
strenggläubigen Offenbarungsspiritisten in ihr das gottbegnadete
Medium einer höheren Geisterwelt. Sie selbst bezeichnet diese
Kundgebungen und Erzählungen, die vielfach wie liebliche Märchen
klingen, als inspirierte Eingebungen ihrer „geistigen Leiter", die ihr
„hauptsächlich durch Hans Christian Andersen's Geist mittelst
medianimer automatischer Schrift geworden/ Letzterer sagt zur
Einleitung: „Auf meinen Eeisen in den Geistersphären begegne ich
viele Geister. Oft spricht man sich an, dann erzählt Einer dem
Anderen Einiges aus seinem Erdenleben. Solche Bilder will ich
dir wiedergeben. Es sind lauter., wahre Geschichten, Erlebtes/
Das Hauptthema entspricht der Überschrift des ersten Kapitels:
„Tränen werden drüben Edelsteine." Die Verfasserin glaubt offenbar
felsenfest die biblischen Berichte, speziell über Christi Geburt.
„Die Evangelisten schrieben die Evangelien unter der Inspiration
und Leitung Christi, auch vieles nach der Erinnerung und nach
wörtlichen Mitteilungen von Augenzeugen .... Die direkte göttliche
Inkarnation ist die Basis des christlichen Glaubens; so nur
besteht Christus als Sohn Gottes/ Die Behauptung von Chamber-
lain und anderen, die Jesus für den Sohn eines römischen Hauptmanns
ausgeben und damit — ganz ohne Beweise dafür zu liefern
— die Mutter des Erstlings Gottes zur Dirne stempeln, erregt ihre
ganze Empörung. Der Geist „Alfred Kador* teilt ihr mit, es
handle sich dabei um eine Offenbarung des Engels Gabriel, der als
Abgesandter Gottes Maria in der Gestalt eines Kriegers erschien,
indem „eine jede Geistererscheinung eine Gestalt annimmt, wenn sie
auf der Erde sich zeigt; also nahm Gabriel die Gestalt eines
Kriegers an. Er brachte Maria, welche sehr erschrak, die Botschaft,
daü sie, die reine Jungfrau, den Erlöser gebären werde, so wie es
die Propheten vorhergesagt*. Auch die Steiner'sche Lehre von den
zwei Jesusknaben erscheint ihr als reiner Aberwitz; sie schreibt
uns hierüber persönlich u. a.: „Diese Okkultisten sollten ruhig bei
ihrem Buddha bleiben und unseren Christus in Ruhe lassen. Sie
tifteln sich da allerhand spitzfindige Theorien und schreiben gelehrt
sein sollenden konfusen Unsinn .... Das Bild: „La vierge aux
rochers* stellt Elisabeth mit Johannes, Maria mit Jesus dar. Wenn
Herr Seiling die Elisabeth zu jugendlich aussehend findet, so ist
das doch kein Beweis; der Maler folgte seiner Phantasie, L.
da Vinci war ja weder Theosoph, noch Okkultist! Steiner und
Seiling sollten das Leben Jesu von Cathar. Emmerich lesen, — diese
einfache westphälische Bäuerin wußte mehr von Christus, als alle
Theosophen und Okkultisten miteinander, sie war eine höhere
Seherin als alle Adepten. Das Blut kocht mir immer im Leibe,
wenn ich solche Artikel von Okkultisten über Christus lese.* —
Außer den genannten Geistern fühlt sich Verfasserin inspiriert von
Maria, Buddha, Laurentius, Rosaiie, Bella, einem Büßer, Katharina,
Hanemann, Wolfgang G.; im Schlußkapitel erscheint die ermordete
edle Kaiserin Elisabeth, Königin von Ungarn, unter dem Geisternamen
„Xenia*. Aber auch neckische Kobolde kommen zum Wort,
wie „Krötus*, ein Zisternengeist, auch „Elementseele* genannt,
der mit seinem Zisternenweibchen aus dem Baumgarten gegenüber
„Laota* ein reizendes Zwiegespräch führt und ihr u.a. sagt: „Sieh,
süßes Kind, alles in der Natur ist von Unsterblichkeit durchdrungen
; jedes Tier, jede Blume, jedes Körnchen Erde hat den
Kuß des Schöpfers empfangen und das ist eine Seele. Alle, alle.


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