Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 508
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1913/0512
508 Psychische »Studien. XL. Jahrg. 9. Heft. (September 1913.)

einige Auszüge des Kontokorrents. Außerdem verfolgt er
mit der Drucklegung noch einen Hintergedanken, den der
freundliche Leser schon später von selbst erraten wird.

«Hl

Die Phänomene des Okkultismus sind nach vielen Seiten
hin erforscht worden. Theologen, Metaphysiker und Psychologen
haben ausgiebig das Wort ergriffen. Auch die Wunder
des Himmels und selbst die „Magie der Zahlen" fand beredte
Verfechter. Nur unser eigener Leib steht abseits und stellt
sich an, als ob er selbst mit der Materialisation wenig zu
tun habe. Die Biologen und Physiologen schweigen und
überlassen das Feld Kollegen anderer Fakultäten oder gar
dem literarischen Vulgus. Darum ist der Okkultismus auch
heute noch der klassische Tummelplatz von Offenbarungsgläubigen
aller Systeme. Immer noch blüht das Wunder in
allen Fenstern (und weich ein Wunder!); es weht die Fahne
des Aberglaubens auf allen Dächern (und welch ein Aberglaube
!), und es machen sich in der okkultistischen Literatur
Produkte breit, die man nicht lesen kann, ohne sich zu
schämen oder mit der Faust auf den Tisch zu schlagen.
Es soll hier der tiefen Berechtigung einer echten Metaphysik,
'bezw. „Metapsychik"] kein Abbruch getan, es soll nur der
Wunsch ausgesprochen werden, ein frischer Wind fegte die
Offenbarungsplage auch endlieh einmal aus dem okkulten
Felde. Es wäre ein Segen. Das vermag aber nur die
Naturwissenschaft, und darum ist die Zurückhaltung der
Biologen und Physiologen so bedauerlich.

Allerdings hat sich eine Anzahl Naturverständiger mit
großem Mute der Lösung des Rätsels gewidmet und die
Echtheit der Phänomene mit Einsetzung ihres wissenschaftlichen
Namens vertreten. Ehre sei ihnen! Allein sie begnügen
sich fast ausschließlich mit der Feststellung und
Beschreibung der Vorgänge, unternehmen aber selten den
Versuch, sie als gesetzmäßige Erscheinungen zu begründen.
Die Erklärung der Phänomene bleibt nach wie vor hauptsächlich
den Wundergläubigen überlassen. Also neues Wasser
auf ihre Mühle!

III.

Und doch ist — a priori — klar, daß z. B. das Phantom,
als körperliche Erscheinung betrachtet, nur einem ganz natürlichen
Prozesse die Entstehung verdanken kann, — daß
die Materialisation genau so notwendig in die Erscheinung
treten muß, als sich der Baum aus der Nuß entwickelt; und
es ist die Annahme nicht zu umgehen, daß sich selbst im


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