Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 509
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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Krziwan: Über die Wurzel des Okkultismus. 509

Dunkelkabinette die Phänomene ganz und gar mit jener
Gesetzmäßigkeit abwickeln, die dem Wachstum auf dem
Weizenfelde eigentümlich ist. Daß wir sie in dem einen
Falle nicht kennen, berechtigt uns nicht, die Gültigkeit des
Satzes vom zureichenden Grunde einfach aufzuheben.

Im Gegenteile, was auch immer die letzte Wesenheit
aller Dinge sein möge, und welchem Endzwecke auch immer
alles organische Geschehen unterliege, es bleibt über allen
Zweifel erhaben, daß die Materialisation, wenn sie überhaupt
denkbar sein soll, in einer physiologischen Erscheinung ihren
Ursprung haben müßte.

I. v^*

Es muß also eine Reihe von normalen physiologischen
Vorgängen existieren, von denen die Materialisation nur
ein Glied ist. Diese Reihe muß auch aufzufinden sein,
wenn sie nur ernstlich gesucht wird. Das ist aber bis jetzt
noch nicht geschehen.

Für den ersten Augenblick scheint ein solches Vorhaben
allerdings aussichtslos, denn an den Phänomenen der
Materialisation lassen sich scheinbar keine Gesetze erkennen.
Vor allem widerspricht das plötzliche Entstehen und Verschwinden
eines menschenähnlichen, körperlichen Wesens
aufs schroffste unserer gemeinen Erfahrung. Denn alle
Organismen bilden sich ausschließlich auf dem Wege allmählicher
, ganz gesetzmäßiger Entwicklung, aber niemals
wie durch Zauberschlag aus dem Nichts.

Sieht man aber genauer zu, so finden sich auf dem
Gebiete der Physiologie dennoch analoge Erscheinungen.
Es gibt deren eine ganze Reihe, besonders bei den niedrigen
Organismen. Als Beispiel sei der obenerwähnte
Prozeß der Konjugation am Pantoffeltiere (Paramaecium
caudatum) beschrieben mit den Worten Dr, Ernst Teich-
mann's aus seiner „Fortpflanzung und Zeugung".

„Zwei Individuen legen sich der Länge nach aneinander
, Mundöffnung auf Mundöffnung gepreßt. Dann
beginnt der Großkern zu degenerieren, er löst sich allmählich
auf und spielt im weiteren Verlaufe keine Rolle mehr.
Bedeutungsvoll ist dagegen das Verhalten des Kleinkerns.
Er teilt sich zunächst, und jeder seiner Abkömmlinge teilt
sich nochmals. Darnach sind also vier Kerne, alle von
spindelartiger Gestalt, in jedem der beiden Paarlinge, die
man auch als Gameten bezeichnet, zu sehen. Drei davon
sind zum Untergange bestimmt, sie degenerieren. Der
übrig bleibende Kern teilt sich abermals. Jetzt besitzt mithin
jeder Paarling zwei kleine Kerne. Einer von ihnen


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