Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 510
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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510 Psychische Studien. XL. Jahrg. 9. Heft. (September 1913.)

liegt etwas tiefer und weiter entfernt von der Mittellinie,
in der die beiden Individuen aneinander stoßen; der andere
nähert sich mehr und mehr der Stelle, wo sieh die Mundöffnungen
der Paarlinge berühren und eine Verwachsungsbrücke
hergestellt haben. Uber diese Brücke wandert er
in den gegenüberliegenden Gameten hinein; das geschieht
in der Weise, daß sich die beiden wandernden Kerne auf
der Brücke kreuzen, der eine gleitet nach links, der andere
nach rechts. So tauschen die beiden aneinander gelagerten
Individuen Abkömmlinge ihres ursprünglichen Kieinkernes
gegeneinander aus. Am Schlüsse der bisher geschilderten
Vorgänge besitzt jeder der beiden Gameten zwei Kerne,
von denen der eine aus seinem Gegenüber stammt. Damit
ist aber der Prozeß noch nicht zu Ende. Wenn der Austausch
der Kerne vollzogen ist, so verschmilzt der eingewanderte
Kern mit dem zurückgebliebenen, so daß nun
jeder der beiden Gameten wieder nur einen einzigen Kern
besitzt. Jetzt wird die Vereinigung gelöst: jedes der
beiden Individuen schwimmt davon und beeilt sich, alsbald
sein früheres Aussehen wieder zu gewinnen .... Konjugation
nennt man den Vorgang, der soeben beschrieben
wurde/ Wie man sieht, entsteht durch Konjugation kein
neues Individuum. Sie ist daher kein Vorgang der eigentlichen
Vermehrung, obwohl sie mit ihm \m Zusammenhange
steht.

Eine andere Analogie, welche wir für unsere Zwecke
ausbeuten könnten, findet sich im Prozesse der Knospung.
Als Beispiel einer der mannigfachen Formen dieses Vorganges
sei die Knospung bei Tocophrya quadripartita, einem
Sauginfusor, mit den Worten des nämlichen Autors beschrieben
: „Das Tierchen hat etwa die Gestalt einer umgekehrten
Pyramide. In der Mitte der nach oben gekehrten
Fläche bildet sich zunächst eine kleine Einsenkung,
die sich allmählich nach innen vertieft und erweitert, wobei
sich die Öffnung nach außen verengt. Im weiteren dringt
die Aushöhlung in der Weise vor, daß sie aus dem Innern
des Tierchens eine Portion herausschält: das ist die Knospe,
die also an ihrer Basis noch mit dem Muttertiere in Verbindung
steht. Nun wächst an der Knospe eine Bewimpe-
rung hervor, dann teilt sich der Kern des Muttertieres, und
der eine der beiden Tochterkerne rückt in die Knospe hinein
. Damit ist diese soweit ausgebildet, daß sie sich von
der Mutter loslösen kann; die Öffnung des Brutraums erweitert
sich und das iunge Individuum schlüpft aus, indem
es bei seinen Befreiungsversuchen durch Kontraktionsbewegungen
des Muttertieres kräftig unterstützt wird.44


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