Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 516
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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516 Psychische Studien. XL. Jahrg. 9. Heft. (September 1913.)

ich glaube, daß er sie öffnete. Von dieser Pforte führte
eine kurze Treppe auf die Landstraße hinaus. Neben dieser
Treppe stand ein Knabe mit einer Sanduhr — ich habe nie
eine gesehen! — in den Händen und schöpfte von unten
den abgelaufenen Sand wieder in einen trichterförmigen
Behälter nach oben zurück. Uns gegenüber war die Sonne
im Untergehen begriffen. Wir schritten die Treppe hinab
auf die Straße, die sich links in gerader Linie glatt und
weiß dahin zog. Erst gingen wir neben einander, dann
saßen wir auf einmal auf Stühlen und fuhren dahin. Auf
einmal eilte er mir voraus. Ich sah in der Ferne durch
grüne Bäume Lichter leuchten, da sollte ein Kirchhof sein,

— dahinein verschwand er und ließ mich allein auf der
Straße zurück. Nicht lange nach diesem Traume teilte man
mir seinen Tod mit. —

Als ich wieder nach Jahren eine schwere Operation
durchmachen mußte, sah ich ihn an einem Tische sitzen
und Charpie zupfen, — ich genaß. Darauf erkrankte ich
an einer Lungenentzündung aufs gefährlichste: — da sah
ich ihn in zwei Gestalten zu beiden Seiten meines Bettes
knien und mich innigst betrachten. Vielleicht erwartet er
mich doch noch im Jenseits. —

Auch noch von anderen symbolischen Träumen kann
ich erzählen. So bedeutet bei mir ein weißgedeckter Tisch,
an welchem viele Menschen sitzen, stets eine Beerdigung.

— Vor drei Jahren lebten mir noch zwei Schwestern in
der Stadt P., die eine als ausgediente Klassendame ihre
Pension verzehrend, die andere mit ihrer Familie, drei
Söhnen. Der zweite Sohn, ein 20jähriger Jüngling, war
zum dritten Male am Nervenfieber erkrankt und lag
wochenlang besinnungslos im Krankenhause darnieder.
Natürlich besuchte die Mutter ihn dort, bis sie angesteckt
wurde. Da träumte mir: ich war in der Stadt und sah
vom Marktplatze aus eine Prozession um eine Ecke in eine
Straße verschwinden. Aus der Menschenmasse trat ein verstorbener
Freier von mir hervor und an mich heran, er
reichte mir eine magere Hand zum Gruße und sah auch im
Gesichte sehr bleich und abgemagert aus. Darauf saßen
wir, wie ja im Traume der Szenenwechsel so rasch vor sich
geht, in einem Hause an einem gedeckten Tische, der
Grüßer unter vielen anderen mir schräg gegenüber, meine
ledige Schwester aber war die Vorsitzende* les Tisches. Da
sagte er wie geärgert: „Zum zweiten Male komme ich nicht
mehr her, die A. (meine Schwester) hat ein Wort gesagt,
daß ich nicht mehr kommen kann." Da stand ich plötzlich
am offenen Fenster, unter welchem er draußen stand. Wir


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