Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 537
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Blum: Tier- und Menschenseele.

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wickeln sich nicht aus der sichtbaren Materie heraus,
sondern sie kommen von außen her hinein. Bei jeder
E-volution findet also auch eine gleichzeitige Involution
statt. Zur Bewegung im Mineralreich tritt
Leben im Pflanzenreich. Dazu kommt Empfindung,
Bewußtsein und Verstand im Tierreich, und beim Menschen
gliedert sich noch das höhere Prinzip Vernunft
an. Wir sind jedoch geneigt, umgekehrt das Psychische als
aus dem Physischen entsprungen zu betrachten, und deshalb
beim heutigen Stand der Deszendenzlehre die Entwicklung
sowohl aller physischen Formen, als auch aller
geistigen Eigenschaften durch die Umgestaltung einer Spezies
in eine andere als einen allmählichen Prozeß durch Anpassung
, aus Zweckmäßigkeit oder Notwendigkeit
, durch Zuchtwahl und Vererbung zu
begründen, um dann zuletzt den Menschen mit aller Gewalt
als genetischen Abkömmling des Affen darzustellen, als ob
dies die einzig mögliche Lösung des Problems auf natürliche
Weise wäre. Aber die Natur — was das nun
auch immer sei — verwandelt ohne weiteres heute noch
eine Larve in ein Insekt, eine Raupe in einen Schmetterling.
Die Raupe war kein Keim im Schöße eines Eies, aber sie
war auch kein Schmetterling. Die Kaulquappe lebt im
Wasser, atmet mit Kiemen und hat einen Ruderschwanz.
Daraus entsteht und entwickelt sich ganz von selbst direkt
ein schwanzloser Frosch, der mit Lungen atmet und Eier
Jegt. Dagegen bietet die Erklärung für die Umwandlung
von Fischen in Amphibien, das allmähliche Erwerben von
Flügeln bei Reptilien, um Vögel zu werden, Verwandlung
von Seetieren in Landtiere usw. unübersteigliche Hindernisse
, und das „Allmähliche* im Laufe der Jahrmillionen
ist nur ein Kniff, um unsere Wahrnehmung des
enormen Unterschieds zwischen Moneron und Mensch zu
betrügen.

„Fische, Amphibien, Vögel und Säugetiere sind selbständige
Reihen und ein genetischer Zusammenhang ist nicht
erwiesen/ (Bär.)

Ebensowenig ist es zu verstehen, wieso die „Natur*,
— oder eine Raupe, welche glücklich und vergnügt auf
dem Kohl herumkriecht, — zur Einsicht der Notwendigkeit
oder Zweckmäßigkeit kommen soll, daß
die Larve Flügel erwerbe und in einen Schmetterling verwandelt
werde.

So mögen unzählige Keime — ursprünglich vollkommen
gleiche Kohlenstoffverbindungen — in unendlicher Weise
differenziert werden, um sich je zu einem bestimmten Typ


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