Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 547
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen

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flicht nur Laien, sondern auch namhafte Wissenschaftler,
Ärzte, Universitätslehrer usw. nehmen bereits an diesen
Untersuchungen teil. Im Hinblick auf die ungeheuren
Fortschritte, welche er und seine Mitarbeiter inzwischen
gemacht haben — das siderische Pendel hängt bereits auch
im herrlichen Deutschen Museum zu München — werde
sich auch die exakte Wissenschaft mit ihren ungläubigsten
Vertretern, wenn man sie nur mit ihren eigenen Waffen
bekämpfe und schlage, schließlich zur Annahme der allerdings
verblüffenden Resultate gezwungen sehen. — Auch
in dem 1912 im Verlag von Octave Doin et Fils, Paris,
erschienenen Werke: „L'art de parier en public, Paphasie
et le langage mental" von G. St. Paul, Generalarzt an
der Technischen Sektion des Gesundheitsamtes, findet sich
ein interessanter Aufsatz Kallenbergs über Introspektion
(Selbstbeobachtung) , der es uns unzulässig erscheinen läßt,
ihn als „Phantasten" zu bezeichnen. Wer soviel Selbstkritik
an seinen Gedächtnisfunktionen zu üben vermag,
von dem kann kaum angenommen werden, daß der „gesunde
Menschen verstand" mit ihm — wenn auch nur vorübergehend
— durchgegangen wäre; seine Wahrnehmungen
über geistiges Innenleben stehen hier neben denen eines
Emile Zola und A. Dumas. Es ist ja das Schicksal aller
echten Forscher, Entdecker und Erfinder, zunächst angezweifelt
und verlacht zu werden; hoffen wir, daß Herr
Kallenberg mit seinem Buche, auf das wir zurückkommen
werden, siegen wird.

c) Zur Frage der Tiermoral schreibt uns Herr
Robert Blum (dat. Stuttgart, 8. VIII. er.) mit Bezugnahme
auf unsere Fußnote*im August-Heft, S. 486: „Ihre
Ansicht, betreffend Moralgefühl bei Tieren, ist ja wohl insofern
richtig, als sich „ratio" , „Buddhi" schon bei
den höheren Tieren zu regen beginnt oder „Ansätze"
davon in embryonalem oder latentem Zustand vorhanden
sind, so daß sich ein gewisses Schamgefühl bei Elephanten,
auch wohl bis zu einem gewissen Grade Schuldbewußtsein,
quasi Gewissensbisse bei Hunden, Affen usw. feststellenlassen.
Vielleicht wäre auch eine mehr ausgeprägte, aufopfernde
Mutterliebe, das sorgsame Bewachen, Beschützen, Verteidigen
ihrer Brut bei höher organisierten Tieren auf diese
Ansätze von „Buddhi* zurückzuführen, aber entwicklungsfähig
ist dieses Gefühl bei den Tieren nicht und von
eigentlichen altruistischen Emotionen dürfte bei ihnen wohl
kaum die Rede sein — meiner Ansicht nach. "Wenn ein
Pferd wieder in den brennenden Stall zurückrennt oder ein
Storch beim Brande der Kirche in seinem Neste mit der


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