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Literaturbericht
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äther" bezeichnen könnte, von welchem Willensstärke Menschen
starke Ströme entsenden, während schwächere Elemente dadurch
umgestimmt werden und mitklingen; wenn aber der Wille und
dem entsprechend die Empfänglichkeit groß ist, so kann dsr Einfluß
sich bis zur „Vision" steigern.„Ein Glück, daß die unzweifelhaft
sieht- und greifbaren Überraschungen der naturgeschichtlichen
Neuzeit die oberflächlichen Menschengeister auch
zum ernsteren und mehr philosophischen Denken zwingen."]
'Robert Blum, Talisman und moderne Strahlentherapie. Sonderabdruck
aus „Prana", Zentralorgan für praktischen Okkultismus
mit der Beilage: „Astrologische Bundschau, herausgeg. vom
„Psychol. Verlagshaus" Dr. Hugo Vollrath, Leipzig. 7 S. [Für
Verf. ist es ausgemachte Tatache, daß jedes organische und unorganische
Gebilde, gerade so wie der menschliche Körper selbst,
von einer nur ihm eigenen Atmosphärenhülle unwägbarer ätherischer
Fluidalsubstanzen, der sog. „Aura", umgeben ist, wodurch
dessen sinnehiällige Eigenschaften bedingt sind und vermittelst
deren es in Wechselwirkung zu treten vermag mit jedem
anderen Gebilde oder Körper der Umwelt, — somit ein ununterbrochenes
Kontinuum im Weltall bildend.]
„Die Vivisektion, die wissenschaftliche Tierfolter", mit 8 Abbildungen,
von Prof. Dr. Paul Forstel. Verlag Melchior Kupferschmid,
München. 135 S., Preis 1.40 M. | Wer sich ein richtiges Bild von
den Greueln der ruchlosen und größtenteils nutzlosen Tierschinderei
in wissenschaftlichen Laboratorien machen will, der
lese diese auf Grund eines seit etwa 33 Jahren gesammelten Be-
weismateriaLs meisterhaft zusammengestellte Darstellung.]
Mitteilungen für die Mitglieder der Anthroposophischen Gesellschaft'
herausgegeben von Mathilde Scholl, Cöln, Juli 1913, Xr. III, 46 S.
[Diese uns von Herrn Hof rat Prof. Max Seiling eingesandte Nummer
des neuen Organs der „Anthroposophen* enthält u. a. die Entgegnung
von Dr. Rudolf Steiner auf die „Denkschrift über die Abtrennung
der Anthroposophischen Gesellschaft von der Theosophi-
schen Gesellschaft" von Dr. Hübbe-Schleiden (s. Juniheft, S. 366 ff.),
wozu uns der Herr Einsender u, a. schreibt: „Es wird und muß Sie
interessieren, daß in dieser Schrift, von der Sie bei ungenügender
Kenntnis des wahren Sachverhalts keinen anderen Eindruck gewinnen
konnten, als den in Ihrer Besprechung geschilderten, alles
auf den Kopf gestellt oder irgendwie verdreht ist. Da es sehr
zweifelhaft ist, ob die Erwiderung Steiner's, der die Sache nicht
an die große Glocke hängen wollte, in der breiteren Öffentlichkeit
erscheinen wird, sende ich Ihnen unsere letzten „Mitteilungen
", deren sämtliche Artikel von ausnehmender Wichtigkeit und
zum mindesten in psychologischer Hinsicht höchst interessant
sind. Ich bemerke noch, daß diese „Mitteilungen" demnächst
durch eine in Buchform erscheinende Schrift von Dr. Carl Unger
ergänzt werden sollen." — Da es schon unsere Eaumverhältnisse
uns verbieten, auf die zum Teil durch Abschriften von Urkunden
und wenig diskreten, auch durch Putativ - Notwehr kaum zu
entschuldigenden Abdruck vertraulicher Privatbriefe belegten
Einzelheiten dieser für Unbeteiligte doch wenig Interesse bietenden
Streitigkeiten unter den beiden Hauptrichtungen der Theo-
sophen — sogar Herr Deinhard soll sich jetzt von seinem langjährigen
Freunde Dr. Hübbe-Schleiden abgewandt haben — hier
näher einzugehen, so verweisen wir Leser, die sich ein eigenes
Urteil bilden wollen, auf die genannten Schriftstücke selbst. —
Unser eigener unbefangener Eindruck von diesen zunehmend un-
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