Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 558
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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558 Psychische Studien. XL. Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1913.)

sationen nebulose Erscheinungen auftreten, derselbe gewiß
gerufen hätte: „Es ist oben wie unten und unten
wie oben." Es ist dies bekanntlich ein Ausspruch des
großen ägyptischen Initiierten HermesTrismegisto s.*)
Er deutet den Mikrokosmos in der dreifachen menschlichen
Konstitution (Geist, Seele, Körper) und den Makrokosmos
im Universum (Gott, Menschheit, Natur) an.
Und in der Tat, auch der Vergleich der mediumistischen
mit den himmlischen Nebeln bestätigt den Satz, wie wir
sehen werden.

Paul Le Cour sagt: „Wir wissen, daß die heutige
Wissenschaft die ursprüngliche Einheit der Materie annimmt
. Die die Körper bildenden Atome würden aus
Millionen von Elektronen gebildet sein und die Elektronen
selbst aus Wirbeln des Äthers, welche sich in ungeheurer
Rotationsgeschwindigkeit befinden. „Das materielle Mole-

*) Bekanntlich ist dies nur der griechische Name für den hei
den alten Ägyptern als Lehrer aller Wissenschaften und Künste
geltenden Gott Thot (hei den Phöniziern Taaut), der seine Weisheit
in zahllosen Hieroglyphen auf Säulen eingegraben haben soll.
Diese geheime Überlieferung („hermetische Kette") soll danp ein
zweiter, sterblicher „Hermes*. (= Geheimlehrer) zur Zeit des Moses,
der „ja in alle Weisheit der Ägypter eingeweiht" war, aber vermöge
einer ersten demokratischen Großtat seine fortgeschrittene monotheistische
Erkenntnis zum Gemeingut seines Volkes machte, im
gemeinen Dialekt in 36 525 Abschnitten in Tempeln niedergelegt
und diese »hermetische Offenbarung" in sechs Abteilungen (bezw.
42 Büchern) abgeschlossen haben. Dieser zweite — oder auch jener
erste — „Hermes" erscheint später im neuplatonischen Zeitalter,
besonders bei Jamblichos, unter dem Namen „Hermes Trismegistos*
(der dreimal größte), dessen damals angeblich aufgefundene Schriften
über Geheimwissenschaften ins Griechische übertragen wurden (vgl.
Pietschmann 1875) und später auch lateinisch vielfach heraus-

fägeben wurden. Auf ihnen fußt die heutzutage besonders in
rankreich vertretene okkultistische Schule der Hermetisten unter
Führung des bekannten Dr. med. Encausse (Papus). Übrigens hat
Unterzeichneter kürzlich bei seinem Aufenthalt im Anhängerkreis
und gastfreien Hause des Herrn Josua Klein in Amden, eines der
merkwürdigsten, reichbegabtesten und edelsten #. Menschen der
Gegenwart, der durch bloße Willensenergie (bezw. Ätherschwingungen
) die unglaublichsten Wirkungen erzielt, aber die Zeit zur Veröffentlichung
seiner „Lebenslehre* noch nicht für gekommen erachtet
, die tiefgehende Überzeugung gewonnen, daß die moderne
Wissenschaft über die Magie dieser Hermetisten und Kabbalisten
nicht ohne weiteres zur Tagesordnung übergehen darf, wenn auch
der beste Kenner, Prof. Dr. Eduard Zeller in seinem klassischen
Hauptwerk „Die Philosophie der Griechen* (Bd. III, Abt. 2, S. 200),
zu dem völlig absprechenden Urteil gelangt, daß die „ganze hermetische
Literatur (von der wir — jedenfalls in ihrer ursprünglichen
Gestalt — nichts mehr haben) ein trüber Niederschlag aus der
späteren Mischung verschiedenartiger Elemente ist, mit dem für die
Geschichte der Philosophie nichts anzufangen ist*. — Mai er.


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