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Peter: Vom Psychismus zur Astronomie. 561
Die Erscheinungen des Lebens waren anfangs recht
bescheiden; zweifellos waren es lange Zeit nur niedere
Flechten, Moose und Kryptogamen; dann erschienen nach
Jahrtausenden allmählich die Pflanzen, die Tiere und
schließlich der Mensch, die gegenwärtig höchste Manifestation
.
Wie viele Jahrtausende hat es wohl gewährt, bis
unsere Erde bewohnbar wurde, wenn man bedenkt, daß die
Quartärperiode, in welcher der Mensch erschienen ist, nicht
mehr als ein Tausendstel der Gesamtdauer seit Erscheinung
des Lebens beträgt und daß man die vorhergehende Periode,
während welcher die nebulose Masse langsam fest geworden
ist, nach Hunderten von Millionen Jahren rechnen muß...
Dies ist also m kurzem die Geschichte unserer Erde/ —
Der Vortragende kommt nun auf die „Nebulosen* des
Himmels zu sprechen. Wir kennen sie nicht alle, ja im
Gegenteil nur einen kleinen Teil, denn selbst die photographische
Platte kann sie uns nicht alle enthüllen. Die
uns sichtbaren Nebel zeigen verschiedene Formen: wir
sehen im Schwan die ersten Stadien der Verdichtung
der kosmischen Materie; eine fortgeschrittene Verdichtung
in dem Nebel des Jagdhundes und in den Spiralformen
des Andromedanebels usw. In ihrer Entwicklung
werden sie immer mehr verdichtet. Wir haben Beispiele
hierfür an den äußeren jPlaneten unseres Sonnensystems.
Sie sind voluminös und leicht, gebildet aus der wenig
dichten Materie der uranfänglichen Nebelmasse. So ist die
Dichte des Saturns 12/10o mal geringer, als jene unserer
Erde und jene des J u p i t e r s kaum größer (0,23). —
Nun, Form, wie Entwickelungsprozeß der himmlischen
Nebel erinnern uns an jene nebelhaften Gebilde, welche in
mediumistischen Sitzungen erscheinen und die Anfänge der
Materialisationen bilden. In der Tat soll guten
Beobachtungen zufcrlge die Materialisation nichts Anderes
sein, als die temporäre Bildung von greifbarer Materie
mittels des unsichtbaren Stoffes, welcher dem feinen Fluid
eines in Trance befindlichen Mediums entliehen ist Man
hat in dieser Weise unter einwandfreien Bedingungen
Hände, Gesichter und selbst ganze Körper mit allen Anzeichen
des Lebens sich erzeugen sehen. Diese Bildungen
sind auf das genaueste untersucht worden; man hat sie gewogen
und photographiert usw. Die Wissenschaft bezeichnet
sie mit dem Namen „Ektoplasmen".
Der Prozeß ihrer Bildung ist bekannt. In der zur
Geburt jedes lebenden Organismus, sei es Tier oder
Pflanze, notwendigen Dunkelheit sieht man zuerst un-
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