Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 568
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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568 Psychische Studien. XL. Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1913.)

6) Die astronomischen Nebel sind ebenfalls Ideo-
plastika, die entstanden sind durch den Willen eines bewußten
Wesens, das unendlich mächtiger ist, als die bescheidene
mediale Erzeugerin der Materialisationen und
7) dieses Wesen bilden ebenfalls die Welten gebärenden
Nebel aus seiner eigenen Substanz. Sind diese Hypothesen
absurd ?

Wir berühren hier allerdings die schwierigsten Punkte
der Metaphysik, Fragen, welche vielleicht niemals gelöst
werden, obwohl, seit denkende Wesen auf der Erde wandeln,
manche Theorien in dieser Hinsicht aufgestellt wurden. „Ich,
sagt Paul Le Cour, kann nicht umhin, überrascht zu sein,
daß unter so vielen Systemen eins ist und zwar das älteste,
das, im Laufe der Jahrhunderte verworfen und allmählich
wieder aufgenommen, sich genau den Hypothesen anpaßt,
zu welchen wir eben gekommen sind.

Ich spreche von der alten pantheistischen
Lehre, welche wir im Beginn der Geschichte der Philosophie
finden, jene alte Lehre der Veda^, nach der die
einzige Kraft, von den Indiern Brahma genannt, die
alleinige Ursache des Universums ist, das nur erzeugt ist
durch den göttlichen Gedanken, die einzige Kraft, aus der
alle Dinge werden, ohne daß sie je selbst aufhört zu sein.
Wenn wir diese Ideen verfolgen von den längst entschwundenen
Zeiten bis zu unseren Tagen, so werden wir
sie besonders bei den Stoikern wiederfinden, welche die Natur
vergöttlichten; bei den Neuplatonikern Plotmus, Jambli-
chuß und Proklus, die erklärten, daß Gott alles ist und alles
Gott ist, und daß die Wesen nichts Anderes sind, als Emanationen
der Gottheit; bei Sankt Paulus, der lehrte,
daß „wir in Gott leben, uns bewegen und ?inda. Später
war es GiordanoBruno, der sich entschlossen, enthusiastisch
und religiös zum Pantheismus bekannte. Dann
vor allem Spinoza, der tiefe Denker, der frei von allen
materiellen Ansprüchen seine Zeit zwischen Studium und
Arbeit teilte, mit vier Sous täglich lebend, die er durch
Schleifen von astronomischen Linsen verdiente. Spinoza
hat den kräftigsten Ausdruck für den. Pantheismus gefunden
. Gott, sagte er, ist die eine Substanz, die in sich
alles Seiende beschließt; er ist die allem Seienden inne
wohnende Ursache. Von den unendlichen Attributen
Gottes kennen wir nur Denken und Ausdehnung, die Welt
ist das Ganze der Arten dieser zwei Attribute. Der
Körper entstammt der Ausdehnung, die Seele dem Denken.
Die Seele ist ein Gedanke Gottes und der Substanz nach
identisch mit Gott. Auch die Dichtungen Goethe's; „Gott


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