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Krziwan: Über die Wurzel des Okkultismus.
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und die Welt*, „Prometheus*, „Faust* usw. enthalten in
poetischer Form die Grundgedanken dieses Pantheismus.*
Jüngst haben auch die „M o n i s t e n" die grandiose Idee
einer einzigen Ursache, Kraft und Materie zugleich, gelehrt.
Allein für sie ist der Geist, die Intelligenz nur ein Produkt
der Materie. Die Seele, sagen sie, ist nur ein Komplexus
der Gehirnfunktionen, die einzige Ursache ist unintelligent.
Wir haben gesehen, bemerkt Paul Le Cour, man kann zu
entgegengesetztem Schlüsse kommen.
So scheint denn die große philosophische Idee des
Pantheismus, die von den größten -Denkern aller Zeiten geteilt
wird, durch den Vergleich der Entstehung der Welten
und der Materialisationen gestützt werden zu können.
Jedenfalls werden jene, welche in den Enthüllungen der
Wissenschaft Geist und Herz zugleich zu befriedigen suchen,
uns vielleicht Dank wissen, versucht zu haben, ihnen durch
die neuesten Forschungen im Gebiete der Astronomie und
der Metapsyehik solche Befriedigung zu geben. Können
sie doch, wie Spencer sagt, ruhiges Vertrauen zu dem
geheimnisvollen Wesen haben, das die Evolution des Universums
leitet und das zweifellos dessen allmächtige und
ewige Seele ist.
Über die Wurzel des Okkultismus.
Eine historisch-biologische Studie von Nicetas Krziwan.
(Schluß von Seite 514.)
VIII.
Auch Psychologie und Physiologie gleichen nur zu sehr
den beiden Königskindern, die nicht zusammenkommen
konnten. Der Physiologe verfolgt die akustische Welle bis
ins Labyrinth, wie sich aber die physikalische Schwingung
in Empfindung umsetzt, bleibt ihm ein Eätsel. Die Psychologie
hingegen kennt wieder nur die Empfindung, was
dieser aber außerhalb der menschlichen Haut entspricht, ist
ihr gänzlich unbekannt. Vielleicht stehen wir auch hier
mit beiden Beinen im Phänomen selbst und merken es
nicht. Es fällt nämlich auf, daß die Produkte der Materialisation
fast ausschließlich Objekte des Ahnenkultus sind:
Verstorbene, Heilige, Gottheiten. Es sind Bilder aus der
Vergangenheit, Reproduktionen aus fernen Zeiten. Sie
muten uns an wie Erinnerungen, wie Funktionen eines Gedächtnisses
. Dieser Verdacht wird verstärkt durch die
traumhafte Verzerrung der Gebilde, durch den fragmentarischen
Aufbau, durch die charakteristische Mischung von
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