Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 599
(PDF, 209 MB)
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Raschig: Schlaf, Träume und Bewußtsein.

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wären es auch nur Regungen und Bewegungen, indem man
sich an den schmerzenden Kopf oder an die schmerzenden
Zähne fühlt, oder die Fenster öffnet, den Kopf zu kühlen,
die frierenden Füße in Bewegung setzt, den Hunger und
Durst stillt usw. Kurz zusammengefaßt: während der vollen
geistigen Tätigkeit dominiert das psychische Geichgewicht
über das vegetative Leben des Organismus, was aber in
Anbetracht oben konstatierter ÄErleichterungÄ, beim Aufhören
der Denkarbeit, recht wohl als ein Zwang empfunden
und gedacht werden kann. Der Organismus fühlt
sich gesund, wenn das Blut und die sonstigen Säfte normale
Mischung aufweisen und normal zirkulieren, wenn keine
Verwundungen vorliegen, wenn die Nährstoffe: Eiweiß,
Kohlenhydrate. Nährsalze und Wasser in richtigem Maße
und Verhältnisse zugeführt sind, wenn keine Gifte schädlich
wirken, wenn die Verdauung normal ist, wenn in den Teilen
des Organismus und um ihn herum die normale Wärme
herrscht, wenn die umgebende Luft normal und rein ist,
wenn die tierisch-elektrischen Kräfte des Nervensystems
normal funktionieren und nicht durch irgend welche Überspannungen
und Hemmungen Schmerzen oder durch Abspannungen
die Gefühle von Schwäche, Mattigkeit und
Müdigkeit hervorrufen. Alle diese normalea Verhältnisse
im Organismus sollen hier einmal zusammengefaßt werden
unter der Bezeichnung „vegetatives Gleichgewicht*.

Dieses vegetative Gleichgewicht bedarf nun eines Regulators
, und dieser Regulator ist das „psychische Gleichgewicht
", die normale Befähigung, Vorstellungen zu bilden,
wie wir sie im Eingang bei der ungestörten geistigen
Tätigkeit beobachteten. Beides stört einander nicht, wenn
auf beiden Seiten keine Störungen von außen vorliegen
oder eintreten, d. h. keine gewaltsamen Störungen des vegetativen
Gleichgewichts und keine gewaltsamen Störungen
des psychischen Gleichgewichts. Im Gegenteile stützen sich
diese beiden Gleichgewichte gegenseitig derartig, daß der
vegetative Prozeß im Organismus am normalsten verläuft
während der psychisch-geistigen Prozesse des Empfindens,
Vorstellens und Denkens, und umgekehrt letztere Arbeit
leicht und lebendig vor sich geht, gestützt auf den gesunden
Organismus, kurz: „Mens sana in corpore sano*. Ein Ineinandergreifen
des vegetativen Prozesses und des psychischen
Prozesses ist gewiß nicht zu leugnen, und Meumann
sagt am angeführten Orte: „Das Innere unseres Körpers
ist ein Sitz zahlreicher für das Bewußtsein wichtiger Empfindungen
, die uns zwar für gewöhnlich nicht oder nur
sehr wenig auffallen, die aber trotzdem ihren kon-


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