Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 600
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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I

600 Psychische Studien. XL. Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1913.)

tinuierlichen Beitrag zu unserem Fühlen, Vorstellen und
Wollen liefern/ Das kann man prägnanter so ausdrücken, daß
zum normalen Verlaufe der vegetativen Prozesse die Bildung
von Vorstellungen im Bewußtsein geradezu Bedingung ist,
kurz, daß, wie oben gesagt, dieser vegetative Prozeß einen
Regulator braucht, welcher durch das Bewußtsein, d. h.
durch das psychische Gleichgewicht dargestellt wird. Störungen
des vegetativen Prozesses müssen mithin Störungen
des psychischen Gleichgewichts bedingen. Umgekehrt muß
daraus folgen, daß Störungen des psychischen Gleichgewichts
sich irgendwie und irgendwo auch im vegetativen
Prozesse auffallend zeigen müssen,
und dahin gehören folgende Erscheinungen des Gemütsund
Gefühlslebens, die jeder alle Tage an sich selbst und
an Personen seiner nächsten Umgebung beobachtet und die
Meumann zusammenstellt, wie folgt: „Es sei an das verschiedenartige
Erröten des Gesichts bei Freude, Scham
oder Zorn, an sein Erblassen bei Angst, Sorge oder Ärger
erinnert. Weiter sei auf die Abscheidung der Tränen bei
Gefühlen des Schmerzes — „und der Freude* —, auf die
Absonderung von Schweiß bei der Angst, auf das Auftreten
einer Gänsehaut bei dem des Grauens hingewiesen. Die
Atmung erscheint vor ängstlicher Erwartung und Spannung
verlangsamt — „der Atem ist verhalten« —, in freudiger
Erregung hebt und senkt sich die Brust schneller. Auch
das tiefe Aufatmen der Erleichterung wäre hier zu nennen;
die Magen - Darmtätigkeit — und Harnblase — wird bei
starken seelischen Erschütterungen oft unliebsam beeinflußt.
Unter dem Einfluß der Affekte „hüpft das Herz* vor
Freuden, steht vor Grauen still, „schlägt vor Angst in den
Hals hinein". Die Wechselbeziehung zwischen Gefühl und
Herz ist eine so rege, daß man ja lange Zeit das Herz als
den eigentlichen Sitz der Seele angesehen hat. Der nervus
sympathicus und seine Verzweigungen erweitern oder
verengern die Blutgefäße und das geschieht in unverkennbarem
Zusammenhang mit seelischen Erregungen*.
Jedenfalls ist das Herz mit seinen pendelgrtigen Schlägen
als die treibende organische Maschine des vegetativen Prozesses
anzusehen im Zusammenhang mit der normaler Weise
taktmäßigen Zirkulation des Blutes, wie sie sich durch den
regelmäßigen Pulsschlag fühlbar, ja sichtbar macht. Werden
nun Herz und Puls unbestreitbar durch psychische Erregungen
aus dem Takte gebracht, so hat man hier ganz
greifbar die positive Wechselwirkung zwischen psychischem
und vegetativem Gleichgewicht. Yersetzt doch umgekehrt
krankhaft gesteigertes Herzklopfen die Psyche des Kranken


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