Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 608
(PDF, 209 MB)
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608 Psychische Studien. XL. Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1913.)

es, aus nicht schwer begreiflichen Gründen, für uns unvollkommene
, niedrige Wesen, die oft nur durch
Leiden veredelt werden können, zu tun für gut finden.

Es können noch viele, ebenso auffallende, bisher noch
nicht bekannte oder gewürdigte Behauptungen und wissenschaftliche
Thesen aus der Erkenntnislehre über den
Glauben, die Religion, über Glück, Veredelung und Vervollkommnung
, Tugend, Unrecht u. a. aufgestellt werden,
die im Interesse des Menschenwohls als gewiß unanfechtbar
erwiesen und überall der Jugend gelehrt und verbreitet
werden sollten, von denen ich hier noch einige ganz
kurz und nur in der Hauptsache anführen will.

Es ist gewiß unvernünftig, ein Zeichen eines tiefer
stehenden Menschen, es ist also für den Menschen herabsetzend
, nicht nach Möglichkeit nachzuforschen, was
über die wichtigsten Fragen zu glauben gut und vernünftig
ist, allen Unsinn zu glauben und die höhere
Vernunft nicht höher zu schätzen, die Lehren höher begabter
Menschen, welche unwiderleglich richtig sind, nicht
zu beachten.

Wir haben beute noch keine Religion, welche von
allen geistig höheren und philosophisch geschulten Denkern
anerkannt würde, worin nichts Wichtiges als unrichtig
, unvernünftig erwiesen werden könnte.

Es ist nicht gut, sich einem Glauben so ganz
hinzugeben, daß man von einer anderen Lehre gar
nichts hören will, da der Mensch durch einen falschen
Glauben furchtbar geschädigt werden kann.

Keine der verbreiteten Religionen ist geeignet, die
Menschen auf eine höhere Stufe der Veredelung und der
Zufriedenheit zu erheben. Heute kann eine unantastbare
, erhebende, veredelnde und den Menschen in jeder
Lage des Lebens überaus beglückende Weltanschauung
und Vernunftmoral aufgestellt werden, wodurch
die Menschen gewiß in nicht zu langer Zeit viel
besser und zufriedener gemacht würden, als es bis jetzt
gelungen ist.

Dieses Leben kann unmöglich nur * eine sinnlose
Komödie sein, die es unleugbar wäre, wenn das Bewußtsein
meines Wirkens und Daseins nur eine Täuschung
wäre. Diese Annahme muß als wissenschaftlich
unberechtigt erkannt werden, solange sie nicht durch
Tatsachen als dringend geboten erwiesen wird.

Verschiedene Einrichtungen in der Welt zwingen
uns, höhere, geistige, schaffende Wesen anzunehmen. Die
so wunderbar zweckmäßigen tierischen Körper dürfen nicht




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