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614 Psychische Studien. XL. Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1913.)
uns leider der Raum fehlt. Er sagt darin u. a.: „Der Eindruck
ist unbeschreiblich und wer dabei die Augen des
Tieres ansieht, würde fast ohne einen weiteren Beweis an
dessen Denkfähigkeit glauben. Die Prüfung war trotzdem
selbstverständlicher Weise eine gründliche und objektive,
wobei irgendwelche Hilfen ausgeschlossen erschienen. Das
Tier kratzt mit der linken Pfote auf einen Pappendeckel,
den ihm seine Herrin hinhält, und zwar ohne persönliche
Berührung der Hand. — Die Zuverlässigkeit dieses Hundes
soll noch größer sein, als die der Elberfelder Pferde. —
Warten wir weitere Berichte ab!
f) Eine w i s s e n s c h a f 11 i c h e P r o p h e z e i u n g
der Frau Curie. Aus London wird berichtet: Im
Zusammenhang mit den jüngsten Erörterungen über Radium
und radiumhaltige Substanzen in der „British Association"
machte Frau Curie, die an dem „ Kongreß der Wissenschaften
" in Birmingham teilgenommen hatte, einem Mitarbeiter
des „Daily Chroniele* einige interessante Andeutungen
über große Entdeckungen, die aller Wahrscheinlichkeit
nach im Laufe der nächsten Jahre gewaltige Umwälzungen
im Reiche der chemischen und physikalischen
Wissenschaften hervorrufen würden. „Ich habe das Radium
entdeckt % erklärte die berühmte Forscherin, „aber warten
Sie nur, und in-wenigen Jahren werden Sie sehen, daß wir
noch Größeres und Wichtigeres entdecken. Achten Sie auf
die Arbeiten des Professors Rutherford, der sich der Erforschung
des Radiums gewidmet hat. Seine Arbeiten haben
mir g"oße Überraschungen gebracht und es ist vorauszusehen
, daß wir bald Dinge kennen lernen werden, die
von so gewaltigem Interesse sind, daß nach ihnen die Entdeckung
des Radiums nur als eine Vorstufe und als eine
vorbereitende Entdeckung zu den kommenden Erkenntnissen
betrachtet werden wird/ Frau Curie wird sich, wie verlautet
, in der nächsten Zeit mit der Lösung des Problems
beschäftigen, auf dem Wege der Spektralanalyse die chemische
Differenz zwischen den energetischen und den sozusagen
„müßigen* Bestandteilen der radioaktiven Substanzen zu
ergründen.
g) Der HellseherReese und dießerliner
Tagespresse. Prof. Reese, über dessen verblüffende
Hellsehergabe wir auf Grund eigener Prüfung eines hervorragenden
Vertreters ärztlicher Wissenschaft aus Paris
seinerzeit eingehend berichtet haben, hat nun auch in der
Reichshauptstadt seine magischen Künste vorgeführt und
damit die Kritik der Medienentlarver herausgefordert. So
achreibt im Feuilleton des „Berliner Tageblatt" Max
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