Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 628
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1913/0632
628 Psychische Studien. XL. Jahrg. 11. Heft. (November 1913.)

bindung ihrer Hände zu einer Kette den menschlichen
Magnetismus anzusammeln und dadurch höheren Wesenheiten
ein Mittel zu bieten, sich hier zu äußern. Und ihr
Ahnen hatte sich bewährt. — Da die Anwesenden das
Gefühl empfanden, es mit intelligenten Geistern zu tun zu
haben, ward auch bald eine Verständigung erreicht, und
andachtsvoll wurden die Botschaften aus einer höheren
Welt entgegengenommen, bald darauf auch die erstaunlichsten
Ergebnisse dokumentiert.

Tüchtige „Medien* wurden entdeckt, d. h. Menschen,
die unsichtbar geistigen Einflüssen ganz besonders zugängig
sind, diese in ihr Bewußtsein aufnehmen und so zum Vermittler
werden zwischen dem Geistigen und dem Materiellen.

Und wie Pilze schössen die spiritistischen Zirkel nunmehr
aus der Erde; ganze Lebensbeschreibungen von Verstorbenen
gelang es unter strenger Kontrolle festzustellen,
und dies zwar entweder durch Klopftöne oder nach einem
durch das Medium vermittelten Diktat. So soll ein von
Dickens bei Lebzeiten begonnener Roman — „Edwin
Drood* — nachträglich auf diese Weise Vollendung gefunden
haben, ohne daß das mitwirkende Medium von der
Existenz des betreffenden ersten Teiles irgend welche
Kenntnis besessen hätte. Mediuraistische Gedichte wurden
niedergeschrieben, Zeichnungen im Trance geliefert und
viele andere merkwürdige, übernatürlich erscheinende Leistungen
vollbracht.

Als einer der ersten, auch wissenschaftlich in gutem
Ruf stehenden Vertreter der Lehre, durch systematisches
Vorgehen Äußerungen und Mitteilungen Verstorbener erhalten
zu können, hat sich Dr. Hare-Philadelphia den
Dank der Spiritisten verdient. Seinem Beispiel folgte der
New-Yorker Richter Edmonds, dem ebenfalls eine lebhafte
Förderung der Geisterkunde, — in Amerika meist „Spiritualismus
* genannt — zu danken ist. Ja, das Interesse
war bald so allgemein geworden, daß auf diesbezgl. Antrag
eine wissenschaftliche Kommission vom Staate beordert,
und sogar ein Lehrstuhl für die Ergründung der spiritistischen
Phänomene in Philadelphia eingesetzt werden
konnte. Natürlich bewährte sich auch die sprichwörtliche
Freigebigkeit der Amerikaner aufs beste zugunsten der
spiritistischen Zwecke. Für den Bau eines Tempels z. B.,
der in Boston, einem der Hauptsitze der Spiritistengemeinde
errichtet wurde, ward mühelos in kurzer Zeit das
stattliche Kapital von 1275000 Mark zusammengebracht.

So wurde die Zahl derer, die sich der neuen Geistesrichtung
endlich zugewendet hatten, resp. dem interessanten


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1913/0632