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632 Psychische Studien. XL. Jahrg. 11. Heft. (November 1913.)
bar, denn die Wahrheit ist immer dieselbe und besteht
ewig/ —
Forschung, von Menschen ausgehend, ist Stückwerk,
weil der Mensch sehr häufig auf Wegen schreitet, die ihn
eher dem Ziele ab-, als zuführen. Es ist ein großes Hindernis
für die Erforschung des Seeleniebens nach dem leiblichen
Tode, wenn sich die Forscher dabei zu sehr auf den
„exakt wissenschaftlichen* Standpunkt stellen. Was ist
eigentlich exaktes Wissen? Genau genommen nur eine
Phrase; besonders, wenn wir es auf das sogenannte „okkultistische
Gebiet* anwenden wollen. Wir Sterblichen tun
am weisesten und kommen am ehesten zum Ziele, wenn wir
mehr Vertrauen zu den erprobten Führern unserer vollkommenen
Medien haben, die immer bereit sind, uns den
rechten Weg zu zeigen. Auch sollten wir Menschen in den
Forschungsbestrebungen nicht zu hastig vorwärts gehen,
um dann bei unbefriedigenden Resultaten desto schneller zu
erlahmen. Wir Menschen können nichts mit Gewalt forcieren
, denn alles bedarf der vollen Zeit für Reife. Ebenso
wie die Frucht auf dem Felde eine gewisse Zeit zum
Seifen nötig hat, ebenso wird die Erforschung des Seelenlebens
nach dem Tode ihre Zeit nötig haben. Wenn dann
die Zeit der Reife dafür gekommen ist, werden unsere, bis
jetzt im allgemeinen noch unsichtbaren Führer uns schon
die reife Frucht zureichen, daß heißt mit anderen Worten,
uns das bringen, was für uns Menschen dienlich ist.
Die Entwickelung unserer Medien ist heute erst im
Anfangsstadium und daher noch sehr lückenhaft; darum ist
große Vorsicht für die Forscher auf diesem Gebiete angebracht
. Sehr schnell ist eine falsche Theorie aufgestellt,
die dann bei hartnäckigem Verfolgen zu großem Wirrwarr
führen kann, ja sogar zu argen Tätlichkeiten auszuarten vermag
. Die Weltgeschichte beweist uns dies zur Genüge.
Unsere wahren Seelenführer können besser beurteilen, was
uns Menschen nottut; darum lassen sie uns nur immer soviel
„erforschen*, als für unsere Entwickelung angebracht
ist. Und so werden auch, wenn die Zeit gekommen ist,
diejenigen Medien erscheinen, durch die die wahren Intelligenzen
aus den Sphären den Schleier ganz lüften, der uns
Menschen bis jetzt noch an dem klaren Einblick ins „Jenseits
* verhindert.
Ein Traum, ein Traum ist unser Leben auf Erden hier;
Wie Schatten auf den Wogen schweben und schwinden wir,
Und messen uns're trägen Schritte nach Raum und Zeit,
Und sind, und wissend nicht, in Mitte der Ewigkeit/
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