Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 648
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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648 Psychische Studien. XL. Jahrg. 11. Heft. (November 1913.)

wird sie sich ihrer selbst nicht bewußt, das „Ich* sehluni-
mert, weil es gegen nichts zu reagieren hat, weil sich dem
„subjektiven Gegensatz*4 weder von der Außenwelt,
noch von seiner rückwärts gelegenen Inne weit etwas
„entgegensetzt*. Man vergleiche hiermit die Aufklärung
der „sinnlichen Wahrnehmung" sowie des „Bewußtseins*
oder des „Ich* in der Broschüre: „Zwei geistige Bänder
zwischen Mensch und Welt*)* von Eduard Raschig. Daß
das Bewußtsein aber auch im tiefsten Schlummer da ist
und lebt, wird dadurch bewiesen, daß meistens der leichteste
Lichtschimmer oder ein Geräusch in der Nähe des Schlafenden
es aus dem Zentrum, in dem es immer „auf der
Lauer liegt* hervorzulocken, d. h. den schlafenden
Menschen zu wecken vermag. Die ßuhe des Bewußtseins
liegt hauptsächlich in seiner „Umfangenheit" vom
überwiegenden vegetativen Prozesse, ähnlich, aber
nicht gleich wie im hypnotischen Zustande, Diese
„Umfangenheit* empfindet man sogar, wenn man gelegentlich
mancher Träume aufwachen will und nicht kann
wie durch magnetischen Schlaf gebunden. Das alles ist für
den Menschen, der sich darin übt, unmittelbar vor und
unmittelbar nach dem Schlafen und Träumen diese Zustände
zu beobachten, unmittelbare Erfahrungstatsache, bedarf
also wie gesagt gar keiner Ä Hypothese*. —

Wenn nun beim Niederlegen im Organismus irgendwelche
, unter dem Zwange des psychischen Tagelebens unbemerkt
entstandene Anomalien vorliegen, so stellt sich
dann während des Schlafes in diesen Richtungen das vegetative
Gleichgewicht von selbst her; das kann abernur
dadurch geschehen, daß die damit verbundenen besonderen
Erregungen von Blut- und Nervenströmungen
das psychische Zentrum passieren und hier mehr
oder weniger nebelhafte Vorstellungen hervorbringen, die
wir „Träume* nennen. Somit erklären sich die Träume als
unvermeidliche Begleiterscheinungen der sich naturgemäß
im Schlafe selbsttätig vollziehenden Sanierung des vegetativen
Lebens, bezw. der Herstellung des vegetativen Gleichgewichts
, wobei die Psyche als „Regulator" in Anspruch
genommen wird. Man sagt dann sehr oft: „Die Natur hat
sich geholfen," was viel häufiger und regelmäßiger geschieht
, als man bisher angenommen hat, weil es an der

*) Erschienen im Sommer 1912 bei Herren Beyer & Söhne in
Langensalza, in der Sammlung „Pädagogisches Magazin, Abhandlungen
vom Gebiete der Pädagogik und ihrer Hilfswissenschaften44,
begründet von t Friedrich Mann. 491. Heft, 22 S. Preis 30 Pf.


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