Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 649
(PDF, 209 MB)
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Easchig: Schlaf, Träume und Bewußtsein

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Beobachtung dazu fehlte. Gleich hier sei bemerkt, daß
damit die Eingriffe der Ärzte und die Anwendung von
Heilmitteln durchaus nicht für überflüssig erklärt
werden sollen; im Gegenteil sind dann die Heilmittel bei
stärkeren Störungen des vegetativen Gleichgewichts
mit kluger Berechnung angebrachte Gegenwichte, welche
irgend eine Verschiebung dieses „Gleichgewichts" in ein
schädliches Extrem allein zu korrigieren oder auszugleichen
vermögen. Doch sei hierbei als durch Vorstehendes tief
begründet und voll gerechtfertigt folgendes Prinzip aufgestellt
, welches das Heilinstitut von J. N. J e b s e n in Basel
über einen Prospekt obenan stellt: „Die Natur heilt,
der Arzt hat nur dafür zu sorgen, daß dieses möglieh ist;
der Arzt ist nur der Diener der Natur, nicht der Herr."

Die oben erwähnten Anomalien vor dem Einschlafen
können liegen im Magen, im Herzen, im Blute, in den
Nerven, im Atmungssystem, im Kehlkopf, in den Geweben,
im Kopfe; sehr oft hängen sie auch mit dem Geschlechtsleben
zusammen.

Im Folgenden seien nun eine Anzahl Beispiele angeführt
, welche dartun werden, wie solche Anomalien in
Wechselwirkung mit den Träumen stehen und wie eine gewisse
verwandte Beziehung zwischen der Art der Träume
und gewissen Organen des Leibes, des vegetativen Prozesses
und seiner Störungen nachzuweisen ist.

Auf Störungen im Magen weisen folgende tatsächlich
erlebte Traumverhältnisse hin:

Beim Einschlafen Mangel an Wasser und das Gefühl
von Trockenheit und Durst: Traum von einem erquickenden
Trünke frischen Wassers. — Am Tage stark
gepfefferte oder andere gewürzte Speisen genossen: Traum:
der Mund voll Glasstücke, die man kauen muß. — Beim
Einschlafen Magenschmerzen: Traum von Vorhängen,
die total zerrissen sind und sich nicht nähen lassen wollen.
— Beim Einschlafen im Magen harte, halbgekaute, halbverdaute
Speise: Träume bohrender Art von intensiver
Geistestätigkeit, die nie gelingt und nie fertig wird. Oft
liegt aber in diesem Falle Uberanstrengung des Kopfes
bei der Arbeit des vorausgehenden Tages zugleich vor. —
Beim Einschlafen der Magen überladen mit schwer verdaulicher
Speise: Traum: Alpdrücken, Erscheinung einer kürzlich
verstorbenen Person; Versuch; zu erwachen, sich zu überzeugen
, daß man wach ist, und doch gleichsam magnetische
Gebundenheit im Schlafe. Davon kann man
sich erst nachher beim wirklichen Erwachen klare Rechenschaft
geben.


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