Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 656
(PDF, 209 MB)
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656 Psychische Studien. XL. Jahrg. 11. Heft. (November 1913.)

vegetativen Gleichgewichts fällt auch das psychische um;
beim Versiegen des vegetativen Prozesses durch Kräfte-
verzehrung erlischt das Bewußtsein wie ein Licht. Erschütterung
des psychischen Gleichgewichts bei gesundem,
normalem vegetativem Prozesse bedeutet Geisteskrankheit.

Bei normalem Zustande aber greifen beide im Vorstellungsleben
ineinander und stützen sich gegenseitig.

Die schärfste Konzentration der beiderseitigen
Gleichgewichte bedeutet deren größte Genauigkeit und
Sicherheit und ist nicht etwa gleichbedeutend mit der .Ruhe
und Indifferenz anorganischen Lebens, sondern bedeutet
den Höhepunkt, das Maximum des gewecktesten Lebens in
geistiger, wie körperlicher Leistungsfähigkeit in allen Regungen
des Geistes und allen Kraftäußerungen und Bewegungen
des Körpers. Als absolut fester Stützpunkt von
alle dem ist dieses doppelte Gleichgewicht die Garantie
der äußersten Stoßkraft der Energie und des „Wi 11 e n s
auf dessen Ausbildung ja in der Gegenwart das allergrößte
Gewicht gelegt wird.

Seele und Doppelgängerei,

Von Ernst Ohler, Elsterberg i. Sachs.*)

Der größte Teil der Menschen steht immer noch auf
dem Standpunkte, daß der Mensch eine Seele besitze,
welche die ganze geistige Tätigkeit regiere, so daß der
menschliche Körper mit dem Gehirn gewissermaßen ein
Instrument vorstellen würde, worauf die Seele spielt, wie
der Klavierspieler auf dem Klavier; letzteres stellt sinnbildlich
den Körper mit seinem Gehirn dar und ersterer
die Seele, welche die Musik erzeugt.

In meinem früheren Artikel (s. Jahrg. 1906 der „Psych.
Studien") über die Gehirntätigkeiten habe ich bereits den
theoretischen Beweis erbracht, daß die geistigen Erscheinungen
, wie Merken, Denken, Wille und Bewußtsein,
auf mechanische, bezw. ph3rsikalisch - chemische Vorgänge
im Gehirn zurückgeführt werden können und die Mitwirkung
einer Seele hierbei entbehrlich ist. Wenn meine

*) Obschon wir den Theorien des geschätzten Herrn Verfassers
bei aller Anerkennung seines schönen Strebens und gediegenen
Wissens, wie schon früher bemerkt, weder in allen Einzelheiten,
noch in der Hauptfrage unbedingt zustimmen können, bringen wir
diese seine neue autodidaktische Studie, in der Hoffnung, daß ihm,
wie er es selbst wünscht, vielleicht von anderer kompetenter Seite
erwidert wird, doch gerne zum Abdruck. — Eed.


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