Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 659
(PDF, 209 MB)
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Ohler: Seele und Doppelgängerei

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gesunden Teilen die Geistesstörung bewirken, vor den gesunden
zerstört oder außer Tätigkeit gesetzt sind, so daß
infolgedessen die gesunden Teile allein arbeiten und so die
Anzeichen des Irrsinns verschwinden.

Der Scheintod erbringt ebenfalls keine Beweise, welche
für das Vorhandensein einer Seele sprechen, denn entweder
weiß der Betreffende während dieses Stadiums überhaupt
nichts von seinem geistigen Zustande auszusagen oder er
erinnert sich von Traumbildern oder sonstigen Erzeugnissen
der Phantasie beeinflußt, aus welchen man über das Vorhandensein
einer Seele keine Schlüsse ziehen kann. Starrkrämpfe
, bei welchen der Betreffende trotzdem noch vollständig
geistig intakt bleibt, sind bei dieser Betrachtung
ausgeschlossen. Wäre in obigen Fällen eine Seele vorhanden
, so müßte dieselbe beim Tode den Körper verlassen
(inwiefern denn? — ßed.); da aber im Falle des Scheintodes
der Körper wieder zum Leben zurückkehrt, so müßte
alsdann die Seele ebenfalls wieder zurückkehren und Aufschluß
über ihren Verbleib während dieses Zustandes geben
können. Nimmt man aber beim Scheintod an, daß der
eigentliche Tod, das heißt die Trennung der Seele vom
Körper, noch nicht stattfindet, so erübrigt es sich, diese
Erscheinung für die betreffende Frage ins Feld zu führen.
Die Empfindungen und Wahrnehmungen Sterbender lassen
ebenfalls von dem Vorhandensein oder Trennen der Seele
vom Körper keine Schlüsse ziehen, da man die eintretenden
Empfindungen als Sinnestäuschungen auffassen kann.
Das Vorkommen des Gefühls von schaukelnden Bewegungen
, welches von Anhängern der Seelentheorie als ein allmähliches
Lockern der Seele vom Körper aufgefaßt werden
kann, läßt sich ebenso als ein Schwindelgefühl deuten.

In seltenen Fällen treten allerdings sonderbare psychische
Erscheinungen auf, welche dem kritisch betrachtenden
Forscher als ein Rätsel vorkommen. Zum besseren Verständnis
führe ich nachfolgend einige Beispiele an, welche
dem Werke: „Fernsehen und Wirken* (8. 55) von Carl
du Prel entnommen sind. Die schwerkranke Frau des Dr.
J., sehr bedauernd, daß sie nicht in die Heimat ihres
Mannes reisen konnte, wo dessen Vater und Schwester
lebten, die sie nie gesehen hatte, erwachte einst vergnügt
aus dem Schlafe; sie sei nun dort gewesen, sagte sie, habe
den Vater und die Tochter gesehen, die eben in der Küche
einen Fisch geputzt habe, und beschrieb die Lokalität.
Bald darauf starb sie. Dr. J. meldete alles nach Hause,
und mit diesem Briefe kreuzte sich einer des Vaters,
welcher meldete, zu jener Stunde sei ein Frauenzimmer in


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