Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 660
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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660 Psychische Studien. XL. Jahrg. 11. Heft. (November 1913.)

sein Zimmer gekommen, welches auch von der Tochter
während des Fischputzens gesehen worden sei.

Ein weiteres Beispiel ist folgendes: Ein Sterbender
verfiel in Delirium und als er daraus erwachte, sprach er
zu seiner Umgebung, er sei auf dem Schiffe gewesen, das,
von seinem Sohne befehligt, auf der Rückreise von Indien
auf dem Meere schwamm Er habe alle Kabinen geöffnet,
um seinen Sohn zu suchen. Gleichzeitig sah auf dem
Schiffe ein anderer Offizier, nicht der Kapitän, einen ihm
völlig unbekannten Mann, den er bisher auf dem Schiffe
noch nicht bemerkt hatte, der, in den Salon tretend, von
Kabine zu Kabine ging und sich wieder entfernte. Der
Offizier befragte den Kapitän, ob er einen Passagier bisher
verborgen gehalten habe, und beschrieb das Phantom so
genau, daß der Kapitän daraus seinen Vater erkannte.

Diese geistigen Erscheinungen, welche in verschiedener
Weise bei anormalen psychischen Zuständen des Menschen
auftreten und als Doppelgängerei, verbunden mit räumlichem
Fernsehen und Fernwirken, zu bezeichnen sind,
führten den französischen Forscher Prof. Henri Durville
zu höchst sonderbar anmutenden hypnotischen Experimenten
, in welchen er versuchte, die Erscheinung der
Doppelgängern künstlich herbeizuführen. Nach den [auch
in den „Psych. Studien * im Auszug wiedergegebenen ] Berichten
über diese Versuche tritt dieser Zustand bei sehr
sensitiven Personen ein, wenn denselben im hypnotischen
Schlaf die Suggestion der Entdoppelung gegeben wird und
dieselbe durch kräftiges, magnetisches Streichen des
Körpers unterstützt wird, wodurch sich eine Exteriorisation
bildet, webhe nach den Aussagen Sensitiver in dunklen
Räumen in Form von Dämpfen aus der Stirn, dem Oberhaupte
, dem Halse, aus der oberen Bauchgegend und der
Milz entweicht. Sobald der Doppelgänger ganz dicht ist,
nimmt er die Gestalt der Versuchsperson an oder er wird
als eine mehr oder weniger leuchtende Lichterscheinung
von Sensitiven gesehen (s. „Psych. Stud." 1908, Heft 10).
Auf Grund dieses sensitiven Sehens soll der Doppelgänger
mittels eines fiuidischen Bandes mit* dem physischen
Körper in Verbindung stehen. Auf diesen Doppelgänger
sollen sich die sinnlichen Wahrnehmungen übertragen,
während der physische Körper dieselben verloren habe.

Vom streng wissenschaftlichen Standpunkte aus kann
man jedoch auf die Aussagen Sensitiver nicht viel oder
keinen Wert legen, denn das Sehen Sensitiver kann ebenso
auf sinnlicher Täuschung beruhen. Eine im hypnotischen
Zustande befindliche sensitive Person ist nämlich erstens


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