Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 677
(PDF, 209 MB)
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Literaturbericht.

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Medien droben, namentlich mit Offenbarungsspiritisten auf dem
Durch*chnittsntveau, spez. mit sog Vatermedien und solchen, die
sich in ähnlicher psychischer Verfassung wie letztere befinden. Darum
kann das aus reicher Erfahrung schöpfende Werk allen, die
sich mittelbar oder unmittelbar mit den spiritistischen Problemen
und den Versuchen zu ihrer Klärung befassen wollen, bestens empfohlen
werden; es wird auch dem fruchtbare Anregungen geben,
der nicht immer die Anschauungen und Überzeugungen des Verfassers
teilt. A. Grobe-Wutischky.

Emanuel Lasker, Das Begreifen der Welt. Verlag Hans Joseph, Berlin
(Bülowstr. 75). 1913. 491 S. Preis 11 M. (in Leinwandband).
Dr. E. Lasker, der bekannte Mathematiker und Weltmeister im
Schachspiel, wendet sich mit diesem tief durchdachten Werk an
solche gebildete Menschen, die sich in dem ungemein komplizierten
Wissen unserer Zeit noch ihre Einfalt bewahrt haben; er will den
».modernen Menschen entlasten, orientieren, zielsicher machen41. Das
Buch erhebt den Anspruch, Philosophie zu lehren, die uralten Probleme
mit uralten Mitteln zu lösen, jedoch mit der Forderung, daß
die Welt begreiflich sei. Dieses Prinzip dient als Kompaß und
lührt das Schiff des Philosophen bei allen Klippen des Zweifels
vorbei in den Hafen des Begieifens. — Jeder Mensch, so führt
Verf. aus, hat innerste Überzeugungen, die ihm über jeden Zweifel
erhaben sind und iür die er bereit ist zu kämpfen. Schon ihre
laute Äußerung erscheint ihm als Profanierung und es beleidigt sein
Gefühl, wenn sich der Verstand unterfängt, sie zu untersuchen. Er
hegt sie mit leidenschaftlicher Liebe. Von diesen aus zweigen sich
andere Überzeugungen ab, die seinem Empfinden weniger nahe
stehen, und wiederum andere, die ihm beinahe gleichgültig sind»
Alle vereinigt bilden ein organisches Ganze: seinen Glauben Nun
mag man wohl Glaube und Wissen von ungefähr unterscheiden, indem
man den leidenschaftlich gehegten Teil der innersten Überzeugung
als Glaube, die nur mit Hilfe kühlen Verstandes erfaßten
Ansichten als Wissen hinstellt. Es bliebe aber die Grenzlinie
zwischen den beiden zu ziehen nur dem Geschmacksurteile überlassen
, das veränderlich ist. Indem nun bei vielen Anlässen die
Glaubensmeinungen der Menschen in Konflikt geraten und zur
gegenseitigen Mitteilung gelangen, erstehen Glaubenssysteme. Auch
diese wandeln sich mit der Zeit um und so entsteht weiterhin die
Philosophie als ein System von Glaubenssätzen, die einer langen
und strengen Prüfung unterworfen gewesen waren, als ein geläuterter
, systematisch geordneter Glaube. Das Fundament ist das
denkende Ich, das wir Bewußtsein nennen, neben welchem die Vorstellung
existiert: Sein ist gedacht oder vorgestellt sein, der Inhalt
der Vorstellung aber ist ein Unterschied, im Bewußtsein ist eine
Beziehung. Wir müssen es als eine durch Introspektion erhärtete
Tatsache annehmen, daß die Vorstellung eine Vielheit von Unterschieden
, das Bewußtsein eine Vielheit von Beziehungen aufweist.
Bewußtsein und Vorstellung haben Einfluß aufeinander; der Einfluß
des Bewußtseins heißt Tun, der der Vorstellung Erdulden. Verf.
untersucht nun mit streng logischer Beweisführung die Wirklichkeit,
die Ursächlichkeit, das Leben, Denken und Begreifen, Wahrheit
und Logik, und gelangt zum Schlüsse, daß es in jeder Logik, wie
weit sie auch vorgeschritten sei, Beihen von Sätzen gibt, deren
Beihengesetz mit den Hilfsmitteln jener Logik nicht mehr anzugeben
ist; er weist nach, daß jede Logik noch eines Fortschritts
fähig ist, und gibt die Art an, wie ein evolvierendes Wesen diesen
Fortschritt durch einen erfinderischen Akt zustande bringt, nämlich


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