http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1913/0706
702 Psychische Studien. XL. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1913.)
vertraute mit anderen zuversichtlich auf die Existenz intelligenter
kosmischer Wesen. —
Doch das Bild, das die spiritistische Bewegung ge-
schaffen, würde nicht vollständig sein, enthielte*>s nicht
die Schilderung der wertvollen Leistungen eines der
vielseitigsten und erfahrensten spiritistischen Forscher,
würde des Freiherrn von du Prel nicht Erwähnung
getan, eines glühenden Anhängers des Glaubens an die
Existenz überirdischer Kräfte und Wesenheiten und
an deren unter gewissen, teils noch unerkannten Bedingungen
möglichen Verkehr auf der physischen Welt.
In die Literatur führte sich du Prel mit einem
Büchlein ein, das die Behauptung aufstellt: „Es gibt
ein transzendentales Subjekt!44, dem er in
kurzer Zeit eine überaus stattliche Reihe wirkungsvollster
Arbeiten folgen ließ, um darin sein selten reiches Wissen
einem gläubigen Leserkreis zu erschließen.
So darf Dr. du Prel wohl der fruchtbarste Bearbeiter
spiritistischer Themen genannt werden. — Von Schopenhauer
philosophisch beeinflußt, in der Physik und Psychiatrie
erfahren, als Astronom geschätzt, erfüllte er alle Voraussetzungen
, um von dem Produkt seiner Feder Interessantes
erwarten zu lassen. Sogar belletristisch hat er für seine
Anschauungen zu wirken verstanden und mit seinem Buche:
„Das Kreuz am Ferner* den spiritistischen Roman in
Deutschland eingeführt.
Reich an Eindrücken durch den Krieg auf fremder
Erde, an dem er aktiv teilgenommen, verlangte es ihn, sich
mystisch-philosophischen Studien hinzugeben, die ihm dann
bald das Eindringen in die Probleme des Spiritismus nahe
legen mußten. Darauf gewann er in Gesellschaft von
L. v. Hellenbach durch den Umgang mit Eglinton die Kenntnis
von Tatsachen, die ihm das Vorhandensein von Geistern
aller Art fast zur Gewißheit werden ließen. Von nun an
galt sein Lebensziel ausschließlich der Ergründung dieser
okkulten Kräfte und, nachdem er sich durch die Einsicht
in die gesamte einschlägige Literatur seine Meinung gebildet
hatte, bekannte er sich bald mit voller Offenheit zu
der im Spiritismus verkörperten Theorie.
Den Hinweis aber auf den auffallend niederen Intelligenzgrad
der Wesenheiten, der sich in den spiritistischen
Manifestationen zu erkennen gibt, weiß Dr. Du Prel vor
allem mit der physikalischen Beschränkung der Geister zu
erklären, welche 'die Tren„ung der intellfgiblen Welt von
der physischen zum Bedingnis macht. Und man muß ihm
recht geben, wenn er die als läppisch verurteilten Klopftöne
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1913/0706