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Eder: Bericht der „Psychologischen Gesellschaft" in Wien. 711
tigkeit der Beobachtung dieser Veränderung an Intensität
versichern, weil die Beobachter nicht wissen konnten, ob
der Experimentator die Emanation willkürlich verstärkte
oder verminderte. Diese Experimente waren aber sehr anstrengend
, ermüdend und konnten nur aus einem psychischen
Ruhestand heraus mit Erfolg durchgeführt werden.
Die Lichtnebel nahmen bisweilen größere Dimensionen an;
sie waren zeitweise zusammenhängend, zeitweise zerrissene
Wolkcnmassen. Sie hielten sich eine Zeitlang nachher im
.Räume, wenn z. B. die leuchtende Hand die Lage schon
verändert gehabt hatte. Die zerrissenen Lichtnebelmassen
erfüllten bisweilen im Laufe der Experimente den Raum
derart, daß infolge dieses Lichtnebels die Dunkelheit für
die Sensitiven verschwand, während für die Nichtsensitiven
die gleiche Finsternis wie zu Anfang herrschte. In solchen
Fällen konnten die Sensitiven jede Bewegung des Experimentators
, auch die des Nebensitzenden, wahrnehmen, nur
wurde die Unterscheidung besonderer Lichtexperimente
hinsichtlich der Farbe und Form erschwert, weil sie
stärkerer Emanationen bedurften, um von den bereits vorhandenen
Lichtnebeln unterschieden werden zu können.
Zu vergleichen wäre der Eindruck dieser Lichtnebel
mit denjenigen eines in weiter Ferne befindlichen und von
Nebelmassen umhüllten, graubläulichen, elektrischen Bogen-
lichtes. Man kann in solchem Lichtnebel die Umrisse
eines Gegenstandes wahrnehmen, aber man kann nicht
lesen. Die Versuche, diese Lichtnebel zu absorbieren,
hatten eine Verdunkelung im Räume zur Folge, so daß
auch die Sensitiven gleich den Nichtsensitiven die Finsternis
im Räume konstatierten. Die Brust, Hände, Arme, das
Gesicht ergaben deutlichere Emanationen als der Rücken,
wobei bemerkt wird, daß es sich nicht um eine Phosphoreszenz
einer gestärkten Hemdbrust handelte, sondern daß
ein schwarzer, zugeknöpfter Rock den Oberkörper des
Experimentators umkleidete. Während die Vorderseite des
Oberkörpers licht erschien, zeigte die Rückenseite keine
Emanationen. Erst infolge einer verstärkten, willkürlichen
Emanation wurde auch die Rückenseite licht, aber nicht so
stark wie die Vorderseite.
Reibungen der Hände, Drehung des Armes erhöhte
die Intensität der Emanationen, lang andauernde Experimente
verminderten dieselben. Laute Gespräche, Unruhe
und dergleichen Störungen beeinträchtigen die Experimente
. Auf welche Weise diese für die Nichtsensitiven
unsichtbaren Lichtemanationen photograpliisch festgehalten
werden könnten, bildet den Gegenstand weiterer Unter-
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