Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 718
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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718 Psychische Studien. XL. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1918.)

strebt waren, sich allzu kühner Hypothesen zu enthalten
und nicht in jenes „Latein* zu verfallen, das dem Zuhörer
ein schmunzelndes „Hm, hm!* entlockt. Mit Recht wird
wiederholt betont, daß selbst innerhalb derselben Hunderassen
die größten Unterschiede in Talent und Charakter
vorkommen, und daß es fast bei jeder Basse kluge und
dumme, gutartige und böse, treue und leichtfertige, listige,
diebische, ja geradezu verbrecherische und geisteskranke
Exemplare gibt, was überhaupt auf alle höherbegabten
Tiere zutrifft. Wir lassen hier eine kleine Auswahl der
berichteten Fälle folgen:

Ein wahres Wunder von Hund muß der Seidenspitz
„Prince" des berühmten Dichters Edmund Rostand sein.
Die Feinheit seines Wahrnehmungsvermögens grenzt ans
Fabelhafte. Eine Feder im Gewicht von zwei Tausendstel
Gramm, behutsam auf sein Fell gelegt; läßt ihn aus dem
Schlaf emporfahren (sagt Madame Rostand — aber sollte
sie ihn nicht vielleicht dabei ein bischen anpusten?). Alle
Kunststücke hat er spielend in wenigen Tagen gelernt: das
Springen durch Ringe und über Barrieren, Rückwärtsgehen
auf zwei Beinen, Emporklettern an zwei parallel aufgestellten
Leitern, Seiltanzen usw. Dabei posiert er nicht
im geringsten mit Künstlerlaunen, wie etwa sein stolzer
Herr und Gebieter, sondern ist immer gut aufgelegt und
immer bereit, die Zuschauer zu ergötzen. —

Die Intelligenz der schottischen Schäferhunde ist allgemein
bekannt. Mr. S£e, Präsident des französischen
Collie-Kiubs, verbürgt sich für die Wahrheit folgender Geschichte
: „Ein alter Schäfer im schottischen Hochland, der
ganz allein in seiner entlegenen Hütte mit zwei Collies
lebte, fühlte sich eines Tages sehr krank. Er besaß nur
noch die Kraft, ein paar Worte, die Bitte um Hilfe, auf ein
Stück Papier zu schreiben und den Zettel einem der Collies
ins Halsband zu stecken. Der Hund begriff, was sein Herr
von ihm wollte, und rannte mit dem Brief 30 Kilometer
weit ins Tal hinab bis zum nächsten Dorf, wo man die
Botschaft las und dem Kranken noch rechtzeitig Hilfe
bringen konnte.* — Die Erzählung darf man wohl glauben,
aber etwas stark nach „Latein* schmeckt eine andere: „Bei
einem ländlichen Tierarzt erscheint ein hinkender Collie aus
der Nachbarschaft und hält dem Arzt seine Pfote hin, in
die er sich einen Dorn eingetreten hat. Der Arzt zieht
den Dorn aus und entläßt den Hund geheilt. Ein paar
Tage darauf erscheint der Collie mit einem großen Knochen
im Maul und legt ihn schweifwedelnd vor dem Arzt nieder.
Er blickt ihn dabei mit Augen an, die zu sagen scheinen:


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