Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
40. Jahrgang.1913
Seite: 736
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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736 Psychische Studien. XL. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1913.)

seelischem Rapport stehen (ähnlich wie beim Telegraphieren
und Telephonieren ohne Draht) — nicht undenkbar erscheinen
muß.

i) Ein neues Werk von Prof. Dr. Wundt.
Der Altmeister der deutschen Philosophen Wilhelm Wundt
hat ein neues Buch vollendet, welches demnächst im Verlag
von Alfred Kröner in Leipzig erscheinen wird. Es
behandelt ein hochinteressantes Thema: „Sinnliche und
übersinnliche Welt" und ist für jeden Denkenden von
Durchschnittsbildung verständlich geschrieben. Auch unsere
Leser werden begierig sein, Näheres über die Stellungnahme
des großen Denkers zu den Problemen des Okkultismus
daraus zu erfahren.

k) Die Medizin in der Urzeit. En Thema,
das viele Hunderte, darunter auch zahlreiche Vertreter der
Berliner Ärztewelt, nach dem „Institut für Meereskunde*
gelockt hatte, behandelte am 19. Juni er. in der „Deutschen
Gesellschaft für Vorgeschichte" Generalarzt Dr. Wilke. Er
sprach über die Medizin in der Urzeit auf Grund vorgeschichtlicher
Funde. „Mit Sicherheit/ führte er u. a.
aus, „kann man sagen, daß eine ganze Anzahl von Krankheiten
, die heute allgemein verbreitet sind, in vorgeschichtlicher
Zeit nicht vorhanden waren, so z. B. die Masern.
Dagegen darf man annehmen, daß Pest und Cholera durch
Muscheln, die vom Indischen Ozean eingeführt worden
waren, im vorgeschichtlichen Europa bereits Eingang gefunden
haben. Auch ist wahrscheinlich, daß manche
Krankheiten verbreitet waren, die heute völlig unbekannt
sind. Tuberkulöse Knochen, Knochengeschwülste und Gelenkerkrankungen
sind mehrfach an archäologischen
Knochenfunden festgestellt worden. Ebenso ist bekannt,
daß man sich mit den allereinfachsten, nach heutigen Begriffen
völlig unzureichenden Mitteln schon an schwierige
Operationen wagte (z. B. Trepanationen, Schädeloperationen).
— Die interessanteste Frage ist für die Gegenwart die,
wie man in jener grauen Vorzeit die Entstehung der
Krankheit begründete und welche Heilmittel man anzuwenden
pflegte. Die Grundanschauung*der vorgeschichtlichen
Medizin war die, daß das Blut der Sitz der Seele
sei, in erster Linie also stark durchblutete innere Teile wie
Herz, Lunge und Leber. Das Trinken von noch rauchendem
Blut, das Essen von noch zuckendem Fleisch, ferner
die vorgeschichtlichen Funde von Herzdarstellungen in den
Pyrenäen und in Ägypten, die weitverbreiteten Lungenopferungen
des Nordens sind Ausflüsse dieses Glaubens.
Als Gestalt der Seele dachte man sich Tierformen: einen


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